In einem Wohnhaus im osthessischen Heringen ist eine Babyleiche entdeckt worden. Eine 34 Jahre alte Frau wurde unter dem Verdacht festgenommen, den Säugling getötet zu haben, wie das Polizeipräsidium Osthessen und die Staatsanwaltschaft Fulda mitteilten. Zuvor hatte die «Hersfelder Zeitung» über den Fall berichtet. Die 34-Jährige wurde am Nachmittag wegen des dringenden Verdachts des Totschlags dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Bad Hersfeld vorgeführt. Dieser habe einen Untersuchungshaftbefehl erlassen, wie die Staatsanwaltschaft am Abend erklärte. Die Frau sei in eine hessische Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Zwischenzeitlich festgenommen worden war außerdem ein 40 Jahre alter Mann. Beide stehen den Angaben zufolge in einem persönlichen Verhältnis zueinander. Unklar blieb zunächst, in welcher Beziehung die beiden zu dem toten Kind stehen. An der Festnahme der beiden am Donnerstagabend waren Spezialeinsatzkräfte beteiligt. Der 40-jährige Mann wurde den Angaben zufolge nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen am Mittag wieder entlassen, da es keinen dringenden Tatverdacht gegen ihn gebe. Die Ermittlungen waren den Angaben zufolge bereits am vergangenen Samstag in Gang gekommen, nachdem die Polizei durch einen Hinweis über den Fund des toten Säuglings informiert worden war. Es folgten umfangreiche Ermittlungen und eine gerichtsmedizinische Untersuchung, die schließlich zu dem Verdacht führten, dass das Kind Opfer eines Verbrechens wurde, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Die Ermittlungen zu den Umständen und Hintergründen der Tat dauern an. Am Freitag wurde das Haus auf richterliche Anweisung von Ermittlern der Kriminalpolizei erneut nach möglichen Beweisen durchsucht. Wegen der laufenden Ermittlungen wollten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst keine weiteren Einzelheiten zu dem Fall mitteilen. Warum Spezialkräfte der Polizei an der Festnahme beteiligt waren, wollte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Fulda nicht sagen, wie das Nachrichtenportal «Osthessen News» berichtet. Auch zum genauen Fundort machte die Staatsanwältin keine Angaben. Der Bürgermeister von Heringen, Daniel Iliev (SPD), zeigte sich erschüttert und bat darum, auf Spekulationen zu der Tat zu verzichten. «Ich bin schockiert und ringe um Worte», schrieb er auf Facebook. «Dass ein Säugling auf solch grausame Weise sterben musste, macht mich zutiefst betroffen.» Die Kleinstadt an der Werra im Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit ihren rund 7.000 Einwohnern liegt in der Nähe der Landesgrenze zu Thüringen. Bekannt ist Heringen als wichtiger Standort des Düngemittel- und Salzkonzerns K+S. Vor rund sieben Jahren hatte der Fund einer verwesten Babyleiche in Mittelhessen für Aufsehen gesorgt. Die Mutter war später vom Tatvorwurf der versuchten Kindstötung freigesprochen worden. Sie hatte in dem Prozess erklärt, dass der Säugling bereits tot zur Welt gekommen sei. Diese Aussage konnte in dem Verfahren vor dem Landgericht Limburg nicht widerlegt werden. Die Leiche des im Oktober 2015 geborenen Kindes war Anfang 2018 beim Entrümpeln eines Kellers entdeckt worden. Sie steckte in einer Plastiktüte, die sich wiederum in einem Rucksack befand.Beziehung zu totem Säugling unklar
Festgenommener 40-Jähriger wieder auf freiem Fuß
Erneute Durchsuchung
Bürgermeister schockiert
Vor sieben Jahren verweste Babyleiche in Plastiktüte gefunden
Bildnachweis: © Jacob Schröter/dpa
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Säuglingsleiche in Haus entdeckt - 34-Jährige festgenommen
In Osthessen wird die Leiche eines toten Babys entdeckt. Ist es das Opfer eines Verbrechens? Die Ermittler verdächtigen eine Frau, das Kind getötet zu haben.
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