19. Juni 2023 / Allgemeines

Bahn: Millionenschäden durch Graffiti und Vandalismus

Graffiti kann Kunst sein. Oft sind es jedoch nur Schmierereien. So oder so: Rechtlich gesehen ist Sprayen in der Regel strafbar - und teuer.

Eine mit Graffiti besprühte S-Bahn fährt aus dem Berliner Ostbahnhof.
von dpa

Graffiti-Schmierereien machen den größten Anteil von Vandalismus bei der Deutschen Bahn (DB) aus. In knapp 24.000 von insgesamt rund 35.000 Fällen seien im vergangenen Jahr Schäden durch Graffiti festgestellt worden, teilte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit.

Ein Sechstel davon entfalle allein auf Regional- und S-Bahnzüge in Berlin und Brandenburg. Den bundesweiten Schaden durch Graffiti bezifferte die Bahn für das Jahr 2022 mit 12,1 Millionen Euro. Das sei ein leichter Rückgang im Vergleich zum Jahr davor (2021: 12,2 Millionen Euro). Der Konzern führt dies auch auf bessere Schutzmaßnahmen zurück - und Kontrollen.

«Zeigen konsequent jeden Fall von Vandalismus an»

«Unsere spezialisierten Einsatzteams arbeiten in der Vandalismus- und Graffitibekämpfung eng mit der Bundespolizei zusammen», erklärte DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke. Von Januar bis Mai dieses Jahres seien bereits knapp 1200 Verdächtige gestellt worden - darunter mehr als 300 Sprayer auf frischer Tat. Jährlich erwischen die Sicherheitskräfte nach Angaben der Bahn mehr als 3200 Verdächtige. Ein Viertel davon seien Sprayer.

Diese würden jeweils an die Bundespolizei vor Ort übergeben. «Wir zeigen konsequent jeden Fall von Vandalismus an und sichern uns zivilrechtliche Ansprüche gegen die Schuldigen», sagte Sicherheitschef Rischke. Die Schäden durch solche Vorfälle bezifferte die Bahn insgesamt mit fast 40 Millionen Euro.

Videotechnik soll bei Identifizierung helfen

Die Bahn versucht Schäden durch Vandalismus zu reduzieren, indem sie beispielsweise Fahrzeuge mit einem Schutzlack versieht und an Bahnhöfen Folien oder Beschichtungen anbringt. Zudem werde verstärkt Videotechnik eingesetzt, um der Bundespolizei die Identifizierung von Verdächtigen zu erleichtern.

Darauf setzen - neben personellen Kontrollen - auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen 1,2 Millionen Euro ausgegeben, um Graffiti-Schäden zu beseitigen, erläuterte ein Sprecher. 2020 seien es 1,4 Millionen Euro gewesen.

Laut Bundespolizei wurden 2022 bundesweit 18.435 Fälle von Graffiti-Schmierereien festgestellt. Das waren etwas mehr als im Vorjahr (17.657), aber etwas weniger als im Jahr 2020 (18.853). In diesem Jahr seien in der Zeit von Januar bis April 7138 Fälle registriert worden.


Bildnachweis: © Paul Zinken/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Festnahme bei Übergabe nach Schockanruf
Polizeimeldung

Kriminalität Festnahme bei Übergabe nach Schockanruf Ein 85-jähriger Gütersloh fiel nicht auf die Masche von...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Kooperative Kontrollen in Gütersloh - Gewerbe und Personen kontrolliert
Polizeimeldung

Kriminalität Kooperative Kontrollen in Gütersloh - Gewerbe und Personen kontrolliert Unter Beteiligung mehrere...

weiterlesen...
Zahl der Flutopfer in Somalia steigt - fast 100 Tote
Allgemeines

Lange Dürre-Perioden sind in Somalia keine Seltenheit. Doch nun kehrt das Phänomen El Niño das Wetter komplett um. Millionen Menschen sind nun von Überflutungen betroffen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Zahl der Flutopfer in Somalia steigt - fast 100 Tote
Allgemeines

Lange Dürre-Perioden sind in Somalia keine Seltenheit. Doch nun kehrt das Phänomen El Niño das Wetter komplett um. Millionen Menschen sind nun von Überflutungen betroffen.

weiterlesen...
Was tun bei einer Enttarnung? Workshop für Weihnachtsmänner
Allgemeines

Bei einer weihnachtlichen Bescherung kann so manches schiefgehen. Damit möglichst alles glatt läuft, braucht es eine gute Vorbereitung. Erfahrene Weihnachtsmänner geben in einem Workshop Tipps.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner