12. Juli 2023 / Allgemeines

Überschwemmungen im Nordosten der USA

Straßen voller Schlamm und Geröll, ganze Stadtteile unter Wasser: Dauerregen hat den US-Bundesstaat Vermont heimgesucht und Menschen in ihren Häusern eingeschlossen. Im Süden der USA hingegen herrscht brütende Hitze.

Ein Auto fährt über eine überschwemmte Straße im US-Bundesstaat Vermont. Gouverneur Phil Scott nennt die Situation «historisch und katastrophal».
von dpa

Heftige Regenfälle haben im Nordwesten der USA für Überflutungen und Verwüstung gesorgt. Zwischenzeitlich haben die Behörden um die Stabilität eines Staudamms im nordöstlichen Bundesstaat Vermont gebangt.

«Die Verwüstungen und Überschwemmungen, die wir in ganz Vermont erleben, sind historisch und katastrophal», sagte Gouverneur Phil Scott. Straßen wurden mit Schlamm übergossen und Menschen waren zeitweise in ihren Häusern eingeschlossen. Am Mittwoch entspannte sich die Lage - die Einsatzkräfte konzentrierten sich auf die Aufräumarbeiten. In anderen Teilen des Landes warnte der Wetterdienst vor extremer Hitze.

Entwarnung für den Staudamm

Besonders schwer betroffen von den Überschwemmungen war Vermonts Hauptstadt Montpelier, deren Zentrum zu großen Teilen unter Wasser stand. Auf Bildern war unter anderem zu sehen, wie Kajakfahrer über eine überflutete Straße paddeln. Am Dienstagabend (Ortszeit) gaben die Behörden vorerst Entwarnung mit Blick auf den Wrightsville-Damm, der zu brechen drohte. Der Wasserstand des Damms beginne zu sinken, hieß es. Im unwahrscheinlichen Falle eines Dammbruchs könnten die niedrigen Pegel des North Branch Flusses das überschüssige Wasser aufnehmen.

Zwar seien einige Straßen in Montpelier wieder für den Verkehr freigegeben, hieß es weiter. «Bitte vermeiden Sie jedoch Fahrten durch das Stadtzentrum, wenn es nicht unbedingt notwendig ist», warnten die Behörden. Die Überschwemmungen sollten am Mittwoch unter allgemein trockenen Bedingungen weiter zurückgehen, so der Wetterdienst. Allerdings sagten die Meteorologen für Donnerstag und Freitag weitere Schauer und Unwetter voraus. «Dies wird die Gefahr weiterer Überschwemmungen erhöhen.»

Der Süden leidet unter extremer Hitze

US-Präsident Joe Biden hatte für Vermont den Katastrophenfall ausgerufen. Dadurch können Bundesmittel für Hilfsmaßnahmen freigegeben werden. Die US-Regierung ruft bei Unwettern im Land regelmäßig den Katastrophenfall aus, um schnelle Unterstützung für die betroffenen Regionen zu gewährleisten. Schon am Montag war im Nachbarbundesstaat New York über den Tod einer Frau berichtet worden, die infolge der außergewöhnlich starken Regenfälle ums Leben gekommen sei. Die 30-Jährige sei in Orange County beim Versuch ertrunken, mit ihrem Hund aus einem von Wassermassen umschlossenen Haus zu entkommen.

Die Überschwemmungen fallen mit einer Reihe weiterer Extremwetter-Phänomene in Nordamerika und weltweit zusammen. Kanada erlebt eine beispiellos schwere Waldbrandsaison, die dichten Rauchschwaden hüllten zuletzt sogar eine Reihe von US-Großstädten wie New York, Washington und Chicago ein. Zudem bringt eine Hitzewelle im Süden und Südwesten der USA extreme Temperaturen. Örtlich könnten sich die Temperaturen wie fast 50 Grad anfühlen, so der Wetterdienst. Er sprach von einem sogenannten Hitzedom - einem Hochdruckgebiet, welches die Hitze wie unter einer großen Kuppel einschließt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass die menschengemachte Klimakrise bestimmte Wetterextreme wahrscheinlicher macht.


Bildnachweis: © Jeb Wallace-Brodeur/The Times Argus/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Gütersloh App? 

Meistgelesene Artikel

BGH prüft: Muss Familie aus Rangsdorf ihr Haus abreißen?
Allgemeines

Eine Familie zieht ins neu gebaute Eigenheim. Dann der Schock: das Amt hat einen Fehler gemacht, der eigentliche Besitzer will sein Grundstück zurück - ohne Haus. Das schaut sich der BGH an.

weiterlesen...
Langsame Rückkehr in Brandgebiete von Los Angeles - 27 Tote
Allgemeines

Die Starkwinde in Südkalifornien sind abgeflaut, die Feuerwehr gewinnt die Oberhand gegen die verheerenden Brände. Doch die Zahl der Opfer steigt. Hilfsaktionen sollen Gelder für Betroffene bringen.

weiterlesen...
23 Tote bei Erdrutschen auf Bali und Java
Allgemeines

Bali ist für idyllische Reis-Terrassen und friedliche Tempel bekannt - aber in der Regenzeit drohen auf der «Insel der Götter» Erdrutsche. Jetzt gibt es Tote und Vermisste. Auch Java ist betroffen.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Mann tot und Ehefrau schwer verletzt - Enkel unter Verdacht
Allgemeines

Zwei lebensgefährlich Verletzte werden in einer Wohnung in Berlin gefunden. Ein Mann stirbt. Die Spur führt zu einem Familienmitglied.

weiterlesen...
Wetter am Wochenende in weiten Teilen freundlich
Allgemeines

Mit Minusgraden ist am Wochenende in Deutschland tagsüber erst einmal nicht zu rechnen. In großen Teilen wird es statt dauergrau dabei heiter und sonnig.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mann tot und Ehefrau schwer verletzt - Enkel unter Verdacht
Allgemeines

Zwei lebensgefährlich Verletzte werden in einer Wohnung in Berlin gefunden. Ein Mann stirbt. Die Spur führt zu einem Familienmitglied.

weiterlesen...
Wetter am Wochenende in weiten Teilen freundlich
Allgemeines

Mit Minusgraden ist am Wochenende in Deutschland tagsüber erst einmal nicht zu rechnen. In großen Teilen wird es statt dauergrau dabei heiter und sonnig.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner