1. Dezember 2022 / Allgemeines

Brandseeschwalbe ist Seevogel des Jahres 2023

Sie war bereits 2015 Seevogel des Jahres. Nun landete die Brandseeschwalbe erneut ganz vorne. Die erneute Ernennung verdeutliche, wie stark diese Vogelart aktuell gefährdet sei, heißt es.

Brandseeschwalben haben ein weißes Gefieder, silbergraue Oberflügel, einen schwarzen Schnabel mit gelber Spitze und einen schwarzen Federschopf.
von dpa

Die Brandseeschwalbe ist der Seevogel des Jahres 2023. Die Wahl sei zum zweiten Mal auf die in Deutschland vom Aussterben bedrohte Vogelart gefallen, weil sie in der Brutzeit 2022 von einer schweren Vogelgrippe-Epidemie betroffen war, teilte der Naturschutzverein Jordsand mit.

Die Brandseeschwalbe war bereits 2015 Seevogel des Jahres. «Die erneute Benennung einer Art ist ein Novum in der Geschichte des Seevogels des Jahres und verdeutlicht, wie stark die Brandseeschwalbe aktuell gefährdet ist», begründete der erste Vorsitzende des Vereins, Veit Hennig, die Entscheidung.

Bisher sei die Vogelgrippe besonders im Winterhalbjahr aufgetreten und habe vor allem Gänse und Enten betroffen. In diesem Jahr habe sich das Virus auch während der Brutzeit ausgebreitet - mit verheerenden Folgen für koloniebrütende Seevogelarten. Neben Brandseeschwalben seien unter anderem auch Flussseeschwalben, Kormorane, Lachmöwen und Basstölpel betroffen. Die Brandseeschwalbe als Seevogel des Jahres 2023 steht nach Überzeugung des Vereins Jordsand somit auch stellvertretend für andere von der Vogelgrippe betroffene See- und Küstenvögel.

Die aktuelle Entwicklung zeige, wie sensibel gefährdete Seevogelbestände auf Ereignisse wie die Vogelgrippe reagierten. Der Verlust von natürlichen und ungestörten Lebensräumen habe bereits viele Seevogelarten an den Rand des Aussterbens gebracht. «Sollte das aktuelle Massensterben aufgrund der Vogelgrippe weitergehen, könnten Teilpopulationen bereits stark gefährdeter Arten wie der Brandseeschwalbe in Deutschland für immer verschwinden», befürchtet Hennig.

Der Verein Jordsand fordere daher, dass weitere Brut- und Rastplätze für Seevögel ausgewiesen und unter Schutz gestellt werden. Die in Deutschland brütenden Brandseeschwalbenpaare verteilen sich den Angaben zufolge auf nur wenige Koloniestandorte an Nord- und Ostsee.

Brandseeschwalben haben ein weißes Gefieder, silbergraue Oberflügel, einen schwarzen Schnabel mit gelber Spitze und einen schwarzen Federschopf. Sie werden etwa 40 Zentimeter groß und erreichen eine Flügelspannweite von rund 90 Zentimetern. An der Atlantikküste sowie an Nord- und Ostsee von Irland bis Estland brüten vermutlich etwa 63.000 Paare.


Bildnachweis: © Harro Müller/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Gütersloh App? 

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen im Kreis Gütersloh
Aufklärung

IHK-Umfrage: Wirtschaft im Kreis Gütersloh vor großen Herausforderungen

weiterlesen...

Neueste Artikel

Plakataktion! Polizei und Einzelhandel gegen Taschendiebstahl
Polizeimeldung

Kriminalität Plakataktion! Polizei und Einzelhandel gegen Taschendiebstahl Die Polizei Gütersloh startet ab heute...

weiterlesen...
Länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion sicher.mobil.leben -
Polizeimeldung

Verkehr, Kriminalität Länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion sicher.mobil.leben -"Güterverkehr im Blick" -...

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Großeinsatz an Wuppertaler Gymnasium nach Notruf
Allgemeines

Vor acht Wochen kam es in Wuppertal an einem Gymnasium zu einer Amoktat mit acht Verletzten. Jetzt gab es wieder einen Alarm an einer Schule. Die Abi-Prüfungen werden unterbrochen.

weiterlesen...
WHO empfiehlt nach Vogelgrippe-Fund pasteurisierte Milch
Allgemeines

Nach der Entdeckung des Vogelgrippevirus in unpasteurisierter Milch in den USA taucht die Frage auf: wie sicher ist Milch? Die WHO empfiehlt pasteurisierte Produkte.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner