30. März 2024 / Allgemeines

Mexiko: Mädchen ermordet - Dorfbewohner üben Selbstjustiz

Die Leiche eines achtjährigen Mädchens wurde leblos aufgefunden. Daraufhin starb auch die Frau, die dafür verantwortlich sein soll. Berichten zufolge wurde sie gelyncht.

Angehörige tragen den Sarg des jungen Mädchens.
von dpa

In Mexiko hat der Tod eines achtjährigen Mädchens für Entsetzen gesorgt und möglicherweise zu Selbstjustiz geführt.

«Ich habe die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Guerrero gebeten, für eine zügige, prompte und wirksame Untersuchung zu sorgen, bei der die Verantwortlichen für diese feige Tat mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden», teilte die Gouverneurin des an der Pazifikküste gelegenen Bundesstaates, Evelyn Salgado Pineda mit.

Ermittlungen wegen Femizids eingeleitet

Das Mädchen, das seit Mittwoch als vermisst galt, wurde auf einer Landstraße nahe der Gemeinde Taxco de Alarcón von Polizisten tot aufgefunden, wie die regionale Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Daraufhin seien Ermittlungen wegen des Verbrechens des Femizids eingeleitet worden. Als Femizide werden Gewaltverbrechen bezeichnet, bei denen Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden.

Außerdem werde der Mord an einer Frau untersucht, die Medienberichten zufolge an der Freiheitsberaubung und Ermordung der Achtjährigen beteiligt gewesen sein soll. Neben ihr seien auch die Verletzungen von zwei Männern untersucht worden, die ebenfalls an dem Mord des Mädchens beteiligt gewesen sein sollen.

Mutmaßliche Selbstjustiz durch aufgebrachte Dorfbewohner

Das tote Mädchen sei in einer schwarzen Plastiktüte gefunden worden, berichtete die mexikanische Zeitung «Milenio». In den sozialen Medien verbreiteten sich daraufhin Videos, die die Entführung der Achtjährigen zeigen sollen. Noch bevor die Generalstaatsanwaltschaft entsprechende Haft- und Durchsuchungsbefehle vollstrecken konnte, hatte ein Mob aus aufgebrachten Dorfbewohnern den Berichten zufolge die in dem Video identifizierte Frau in ihrem Haus aufgesucht, sie auf die Straße gezerrt und verprügelt. Außerdem sollen ihre beiden Söhne geschlagen worden sein.

Die Frau sei daraufhin an ihren Verletzungen gestorben, der Zustand der Männer, die im Krankenhaus sein sollen, sei stabil, berichtete «Milenio» unter Berufung auf das Ministerium für öffentliche Sicherheit. Laut Generalstaatsanwaltschaft wurde ein weiterer Mann festgenommen, der auch an dem Gewaltverbrechen beteiligt gewesen sein soll. Die Regierung werde keine Straffreiheit zulassen, sagte Gouverneurin Pineda.


Bildnachweis: © Fernando Llano/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Gütersloh App? 

Meistgelesene Artikel

„Wohin nach der Grundschule?“
Stadt Gütersloh

Veranstaltung für die Eltern der Kinder in den 4. Klassen.

weiterlesen...
„Gütersloh weiter auf der Subkultur-Landkarte“
Wusstest du das?

Markus Corsmeyer und Weberei-Chef Steffen Böning haben sich getroffen, um über die Zukunft der Weberei zu sprechen

weiterlesen...
Die technische Fusion der Kreissparkassen Halle und Wiedenbrück steht an
Aktueller Hinweis

Vom 20. bis 22. September kann es zu Ausfällen kommen

weiterlesen...

Neueste Artikel

Wegen «Unzucht» – Zehn Jahre Haft für iranischen Rapper
Allgemeines

Er gilt als einer der kontroversesten iranischen Künstler. Nun wurde der Rapper Tataloo wegen «Verbreitung von Unzucht» zu zehn Jahren Haft verurteilt.

weiterlesen...
Hotelbrand in Norditalien - Mehr als 270 Gäste evakuiert
Allgemeines

In der Nacht brennt es in einem Hotel in dem Kurort Abano Terme in Norditalien. Mehr als 270 Gäste müssen evakuiert werden. 40 Menschen werden wegen eingeatmeten Rauchs im Krankenhaus behandelt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Wegen «Unzucht» – Zehn Jahre Haft für iranischen Rapper
Allgemeines

Er gilt als einer der kontroversesten iranischen Künstler. Nun wurde der Rapper Tataloo wegen «Verbreitung von Unzucht» zu zehn Jahren Haft verurteilt.

weiterlesen...
Hotelbrand in Norditalien - Mehr als 270 Gäste evakuiert
Allgemeines

In der Nacht brennt es in einem Hotel in dem Kurort Abano Terme in Norditalien. Mehr als 270 Gäste müssen evakuiert werden. 40 Menschen werden wegen eingeatmeten Rauchs im Krankenhaus behandelt.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner