29. April 2022 / Allgemeines

Oktoberfest in München findet statt

«Ozapft is» soll es im Herbst in München wieder heißen. Nach zwei Jahren ohne Festzelt und Bier auf der Theresienwiese will die Stadt München wieder das Oktoberfest feiern.

Das Oktoberfest darf wieder stattfinden. (Archivbild)
von dpa

Nach zweijähriger Corona-Zwangspause findet in diesem Jahr wieder das Oktoberfest in München statt. Das teilte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Freitag mit. Zugangsbeschränkungen soll es demnach nicht geben.

Am 17. September soll es somit auf der Theresienwiese erstmals wieder heißen: «Ozapft is». Das Fest dauert bis zum 3. Oktober.

Rund sechs Millionen Besucher lockte das größte Volksfest der Welt vor der Pandemie an. 2020 und 2021 war es wegen Covid-19 abgesagt worden. Längere Pausen gab es in der über 200-jährigen Geschichte des Volksfestes nur in Kriegszeiten.

Mittlerweile sind im Freistaat die Corona-Auflagen für Volksfeste weggefallen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte klargestellt, dass das Oktoberfest nach seiner Überzeugung «zumindest nach rechtlichen Gesichtspunkten» stattfinden müsse. «Ich finde, wir sollten das tun», sagte er auch. Die Entscheidung, ob und wie Volksfeste stattfinden, treffen allerdings die jeweiligen Kommunen. Somit lag der Ball bei der Landeshauptstadt.

Wirte wollen friedlich feiern

Schon im vergangenen Jahr hatten sich die Verantwortlichen der Stadt zuversichtlich geäußert, dass dieses Jahr auf der Theresienwiese wieder Bier in Strömen fließen könnte. Es würden Konzepte entwickelt, wie die Wiesn 2022 stattfinden könne und die Gäste so sicher wie irgend möglich Spaß haben könnten, sagte Reiter im vergangenen September. Ähnlich äußerte sich Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU).

Kurzzeitig war überlegt worden, ob das Fest wegen der im Herbst steigenden Infektionszahlen vorverlegt werden könnte. Das wurde aber rasch verworfen.

Zuletzt war nach einem Auftritt des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko im Münchner Stadtrat per Live-Schalte debattiert worden, ob angesichts des Krieges und des Leidens der Menschen fröhlich gefeiert werden könne. Die Wiesnwirte hatten entgegnet, es trage zur Völkerverständigung bei, wenn Menschen aus aller Welt friedlich zusammen feierten. Argumentiert wurde auch, eine Absage spiele eher Kremlchef Wladimir Putin in die Hände, weil dies seine Macht zeige.

Die Freude der Wiesnwirte und Schausteller ist groß. «Das ist fast nicht in Worte zu fassen. Es ist schön, wirklich», sagte Peter Inselkammer, Wirtesprecher und Wirt des Armbrustschützenzelts, im Bayerischen Rundfunk. Die Schausteller-Sprecherin Yvonne Heckl sagte: «Ich bin sprachlos. Ich kann's noch gar nicht fassen. Ich könnte eigentlich heulen vor lauter Freude.»

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Entscheidung ebenso begrüßt, nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder das Oktoberfest in München abzuhalten. «Ein gutes Signal gerade auch in schwerer Zeit», schrieb der CSU-Politiker am Freitag bei Twitter. «Ich werde gerne hingehen und freue mich auf die erste Mass.»

Auch das Cannstatter Volksfest soll stattfinden

Auch das Cannstatter Volksfest in Stuttgart soll in diesem Jahr ohne Zugangsbeschränkungen stattfinden. «Es gibt derzeit keine Auflagen und wir planen ganz normal», sagte Jörg Klopfer von der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart auf Anfrage.

Das Volksfest auf dem Cannstatter Wasen gilt nach der Münchner Wiesn als das weltweit zweitgrößte Fest dieser Art. Vor Corona hatten die Veranstalter jedes Jahr rund 3,5 bis 4 Millionen Besucher gezählt. Es war wegen der Pandemie aber in den vergangenen beiden Jahren abgesagt worden. Vom 23. September dieses Jahres an und bis zum 9. Oktober wird es zum 175. Mal in seiner Geschichte gefeiert, sofern es weiterhin keine Auflagen gibt, wie Klopfer sagte.

Derzeit geöffnet ist das traditionelle Stuttgarter Frühlingsfest auf dem Wasen am Neckarufer, das erste seit zwei Jahren. Es wird in einer abgespeckten Version gefeiert. Mehr als 230 Schausteller und Marktkaufleute sorgen seit dem 16. April und bis zum 8. Mai mit Achterbahnen, Freifallturm und Autoscootern für die Stimmung. Mit Rücksicht auf Pandemie und Kriegsgeschehen gibt es in diesem Jahr auch keine Festzelte mit Partymusik sowie kein Musikfeuerwerk.


Bildnachweis: © Felix Hörhager/dpa
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