6. August 2021 / Allgemeines

«Rettet Geronimo»: Besitzerin kämpft um Alpaka in England

Rindertuberkulose ist ein Problem in Großbritannien. Ein angeblich angestecktes Alpaka soll deshalb getötet werden. Seine Besitzerin geht auf die Barrikaden.

Das Alpaka mit dem Namen «Geronimo» steht auf der Shepherds Close Farm.
von dpa

Verzweifelt kämpft eine Landwirtin in England um ihr angeblich an ansteckender Rindertuberkulose erkranktes Alpaka. Das Umweltministerium hat Helen Macdonald auferlegt, Geronimo einschläfern zu lassen, andernfalls übernehme dies die Polizei.

Gerichte wiesen Klagen der 50-Jährigen gegen die Entscheidung ab. Doch Macdonald kündigte Widerstand an. «Ich kann nicht daneben stehen und zulassen, dass mein Tier getötet wird, und ich bin bereit, jedem Schützen im Weg zu stehen, der kommt, um Geronimo zu vernichten», sagte sie der Zeitung «The Sun» (Freitag). «Sie haben sich die falsche Frau ausgesucht. Ich werde ihn auf keinen Fall einschläfern.»

Mittlerweile unterstützen zahlreiche Menschen Macdonalds Forderung, das sechs Jahre alte Tier trotz zweier positiver Tests am Leben zu lassen. Die Alpaka-Züchterin aus dem westenglischen Dorf Wickwar ist der Ansicht, dass die Untersuchungen ein «falsch-positives» Resultat ergeben hätten. Es sei nämlich unmöglich, dass der aus Neuseeland stammende Geronimo jahrelang überlebt hätte, wenn das Tier wirklich krank sei. Der Fall hat längst Umweltminister George Eustice erreicht, der die Entscheidung bedauert, aber daran festhält. Auch der Sprecher von Premierminister Boris Johnson lehnte eine erneute Überprüfung ab. Der Test sei verlässlich, sagte er am Freitag.

In Großbritannien ist Rindertuberkulose ein weit verbreitetes Problem. Nach Angaben des Bauernverbandes National Farmers Union mussten vergangenes Jahr 27.000 erkrankte Rinder allein in England getötet werden. Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, werden seit Jahren in ausgewählten Gebieten in England und zu festgelegten Zeiten Dachse gekeult, die Rindertuberkulose übertragen. Diese Praxis soll von 2022 an auslaufen. Die Erreger können auch auf Menschen übertragen werden und Erkrankungen auslösen.


Bildnachweis: © Jacob King/PA Wire/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Gütersloh App? 

Meistgelesene Artikel

Dein Spezialist für Rohr- und Kanalreinigung in Gütersloh: Rohrprofi GmbH & Co. KG
Lokalnachrichten aus Gütersloh

Verstopfte Rohre? Überschwemmung? Notfall? Die Rohrprofis sind 24/7 für dich da

weiterlesen...
Die ERGO Bürogemeinschaft Rheda-Wiedenbrück klärt auf
Aktueller Hinweis

Betriebliche Krankenversicherung – Ein Gewinn für Unternehmen und Mitarbeiter

weiterlesen...

Neueste Artikel

WHO «extrem besorgt» über wachsende Impfskepsis
Allgemeines

Die Zahl der Impfungen, die Millionen Kinder weltweit vor lebensgefährlichen Krankheiten schützen, steigt nur langsam. In manchen Ländern sieht die Weltgesundheitsorganisation WHO gefährliche Trends.

weiterlesen...
Mahnen, erinnern, bauen: Vier Jahre nach der Ahrtalflut
Allgemeines

Menschen wurden vom Wasser mitgerissen, der Schlamm stand bis zur Decke. Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat Spuren hinterlassen. Die sind auch vier Jahre später noch zu spüren – und zu sehen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

WHO «extrem besorgt» über wachsende Impfskepsis
Allgemeines

Die Zahl der Impfungen, die Millionen Kinder weltweit vor lebensgefährlichen Krankheiten schützen, steigt nur langsam. In manchen Ländern sieht die Weltgesundheitsorganisation WHO gefährliche Trends.

weiterlesen...
Mahnen, erinnern, bauen: Vier Jahre nach der Ahrtalflut
Allgemeines

Menschen wurden vom Wasser mitgerissen, der Schlamm stand bis zur Decke. Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat Spuren hinterlassen. Die sind auch vier Jahre später noch zu spüren – und zu sehen.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner