4. Oktober 2021 / Allgemeines

Rund 3760 Tonnen Plastik an der Oberfläche des Mittelmeers

Unzählige Tonnen Plastikmüll verschmutzen die Weltmeere - doch wie viele genau, lässt sich nur sehr schwer bestimmen. Ein Forscherteam hat sich nun das Mittelmeer vorgenommen.

Plastikmüll an einem Strand am Mittelmeer nördlich von Beirut.
von dpa

Einkaufstüten, Wasserflaschen, Styropor, Mikropartikel - allein an der Oberfläche des Mittelmeers treiben laut einer aktuellen Studie rund 3760 Tonnen Plastik.

Es handele sich um eine «schockierende Menge», schreiben Wissenschaftler des Griechischen Zentrums für Meeresforschung (HCMR) über ihre im Fachjournal «Frontiers in Marine Science» vorgestellten Ergebnisse. Schockierend vor allem deshalb, weil abgesehen vom schwimmenden Plastik ein Gutteil des Materials auf den Meeresboden sinke.

Das Mittelmeer gilt dem Team um Kostas Tsiaras vom HCMR zufolge als Hotspot für Verschmutzung durch Plastik, weil viele Küstenabschnitte dicht besiedelt sind. Hinzu kommen Faktoren wie Tourismus, Fischerei, Schifffahrt und nicht zuletzt die Geografie - der Wasseraustausch des Binnenmeeres mit dem Atlantik ist vergleichsweise gering.

Anhand eines neuen Berechnungsmodells haben die Wissenschaftler ermittelt, dass jährlich rund 17 600 Tonnen Plastik im Mittelmeer landen. Davon schwimmen 3760 Tonnen an der Oberfläche, rund 2800 Tonnen sinken auf den Meeresboden, der große Rest wird an Stränden angespült.

Weltweit schwimmen den Forschern zufolge nach Schätzungen mehr als 250 000 Tonen Plastikmüll auf den Ozeanen. «Simulationen der Verteilung von Plastik im Meer sind derzeit von einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt», erklärte Tsiaras. Das liege vor allem an der Komplexität der Abläufe. Während etwa die Plastiktüte lange Zeit an der Oberfläche treibt, sinken andere Plastikteile schnell; manche werden von Meeresorganismen aufgenommen oder zerfallen in kleine Teile. Hinzu kommen Wind, Wellen und Strömungen, die das Plastik über weite Strecken treiben.

Die Studie der Wissenschaftler bezieht solche Faktoren mit ein. Dadurch haben die Fachleute unter anderem Regionen ausfindig gemacht, in denen besonders viel Plastik im Meer landet. Ihr neues Rechenmodell könne helfen, den Nutzen von Maßnahmen zur Eindämmung der Verschmutzung zu prüfen und Gegenmaßnahmen gezielter zu erarbeiten und einzusetzen, so Tsiaras.


Bildnachweis: © Marwan Naamani/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Gütersloh App? 

Meistgelesene Artikel

Dein Spezialist für Rohr- und Kanalreinigung in Gütersloh: Rohrprofi GmbH & Co. KG
Lokalnachrichten aus Gütersloh

Verstopfte Rohre? Überschwemmung? Notfall? Die Rohrprofis sind 24/7 für dich da

weiterlesen...
Tintenstecher – Dein individuelles Tattoo-Erlebnis in Gütersloh!
Aktueller Hinweis

Gewinne jetzt einen 200,- Euro Gutschein auf Instagram

weiterlesen...

Neueste Artikel

Diakonie-Beratungszentrum neu eröffnet
Allgemeines

Renovierte Räume und Angebote in Rheda-Wiedenbrück vorgestellt

weiterlesen...
Deutsche in Australien vermisst: Polizei weitet Suche aus
Allgemeines

Seit zwei Jahren reiste eine junge Deutsche durch Australien - jetzt fehlt von ihr jede Spur. Die Sorge um sie wächst, während die Polizei auf Hinweise hofft. Hat sie sich im Outback verirrt?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Diakonie-Beratungszentrum neu eröffnet
Allgemeines

Renovierte Räume und Angebote in Rheda-Wiedenbrück vorgestellt

weiterlesen...
Deutsche in Australien vermisst: Polizei weitet Suche aus
Allgemeines

Seit zwei Jahren reiste eine junge Deutsche durch Australien - jetzt fehlt von ihr jede Spur. Die Sorge um sie wächst, während die Polizei auf Hinweise hofft. Hat sie sich im Outback verirrt?

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner