4. Juli 2022 / Allgemeines

Zwei Frauen bei Hai-Angriffen in Ägypten getötet

An den Stränden um Hurghada tummeln sich das ganze Jahr über Urlauber und Wassersportler. Zwischenfälle mit Haien sind eigentlich äußerst selten. Doch nun kommen gleich zwei Frauen nach Hai-Angriffen ums Leben.

Der Strand von Hurghada in Ägypten (Archiv).
von Johannes Sadek, dpa

Unweit des ägyptischen Badeorts Hurghada sind eine Österreicherin und eine Rumänin bei Hai-Angriffen ums Leben gekommen.

Ein Hai habe sich der 68 Jahre alten Österreicherin beim Schwimmen genähert, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus medizinischen Kreisen in Hurghada. Die Frau habe einen Schock erlitten und sei im Krankenhaus gestorben. Die russische Agentur Ria Novosti berichtete, die 68-Jährige habe bei dem Angriff einen Arm und ein Bein verloren.

Die zweite Frau starb offenbar nach einem Angriff desselben Hais. Das teilte das ägyptische Umweltministerium in Kairo mit. Umweltministerin Jasmin Fuad drücke den Familien der beiden Opfer ihr Beileid aus. Nach Angaben des rumänischen Außenministeriums handelt es sich um eine Rumänin, die in Hurghada Urlaub machte. Der Strand wurde vorerst geschlossen.

Das österreichische Außenministerium in Wien bestätigte den Tod einer Österreicherin. Medizinischen Kreisen zufolge war sie mit einem Ägypter verheiratet und lebte in Hurghada am Roten Meer. Touristen verfolgten die tragischen Szenen vom Strand und von einem Steg aus. Ein Video zeigt, wie die Frau in rot gefärbtem Wasser versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Unterdessen versuchen Männer vom Steg aus, sie mit einem Seil aus dem Wasser zu ziehen.

Der Strand wurde geschlossen

Der Vorfall ereignete sich in einer Bucht südlich von Hurghada. Der Strand wurde für drei Tage geschlossen. Die Kammer für Tauch- und Wassersport (CDWS) informierte ihre Mitglieder nach dem Zwischenfall über die Sichtung eines Makohais in der Gegend. Wassersport wie Tauchen, Schnorcheln, Kite- und Windsurfen seien während dieser Zeit in dem Gebiet nicht gestattet, hieß es.

Makohaie können ein Tempo von bis zu 70 Kilometern pro Stunde erreichen. Ausgewachsen können sie über 4 Meter lang und über 500 Kilogramm schwer werden. Im Roten Meer leben auch Hammerhaie, Weißspitzen-Hochseehaie, Seidenhaie und weitere Arten.

Angriffe von Haien sind sehr selten

Das Rote Meer ist unter anderem für Taucher ein beliebtes Reiseziel. Angriffe von Haien sind dort eigentlich sehr selten. Vereinzelt kam es aber auch hier zu tödlichen Attacken. 2018 starb ein Tourist aus Tschechien nach einem Hai-Angriff, 2015 kamen so auch ein Deutscher und 2010 eine deutsche Rentnerin ums Leben. Möglicherweise werden die Tiere durch Abfälle angelockt oder durch - eigentlich verbotenes - Futter und Köder von Ausflugsbooten.

Für Tauch-Anbieter, die auch Tauchgänge zu Haien anbieten, sind die Raubfische eine wichtige Einnahmequelle. Laut Mahmud al-Hanafi, Professor für Meeresbiologie an der Suezkanal-Universität, kann ein Hai mit einer Lebensdauer von 20 Jahren einen wirtschaftlichen Wert von bis zu vier Millionen Dollar (3,8 Mio Euro) erreichen. Haie zu füttern oder mit rohem Fleisch zu ködern, ist verboten.


Bildnachweis: © Marcel Lauck/ dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Einkäufer/ Disponent (m/w/d) gesucht
Job der Woche

Starte Deine Karriere bei Sudbrock in Rietberg

weiterlesen...
Drei spannende Jobangebote in Rheda-Wiedenbrück
Job der Woche

Starte noch heute Deine Karriere bei der Keisinger Gruppe

weiterlesen...

Neueste Artikel

Fotograf soll 17 Frauen missbraucht haben - Prozessauftakt
Allgemeines

Er soll sich als Modefotograf auf der Suche nach Modellen ausgegeben haben. In Paris steht ein 38-Jähriger vor Gericht, weil er mindestens 17 Frauen in seinem Fotostudio sexuell missbraucht haben soll.

weiterlesen...
Stalag-Kompromiss passiert den Kreistag
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Mit einer Mehrheit von 52 zu 6 Stimmen votierte heute der Kreistag in einer eigens angesetzten Sondersitzung...

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Fotograf soll 17 Frauen missbraucht haben - Prozessauftakt
Allgemeines

Er soll sich als Modefotograf auf der Suche nach Modellen ausgegeben haben. In Paris steht ein 38-Jähriger vor Gericht, weil er mindestens 17 Frauen in seinem Fotostudio sexuell missbraucht haben soll.

weiterlesen...
Spendenbereitschaft nur leicht zurückgegangen
Allgemeines

Die Menschen in Deutschland spendeten im vergangenen Jahr fast so viel wie 2022, als der Krieg in der Ukraine ausbrach. Einem Experten zufolge ist der nur leichte Rückgang «erstaunlich».

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner