5. November 2021 / Allgemeines

Studie: Superreiche leben wie ökologische Vandalen

Die neue, auf der Weltklimakonferenz vorgestellte Oxfam-Studie belegt, dass vor allem die Elite und bestimmte Länder für die globalen Gesamtemissionen verantwortlich sind.

Die Luxusyacht Dilbar hat an der Kaimauer der Werft Blohm+Voss festgemacht.
von dpa

Die Superreichen in aller Welt leben einer Oxfam-Studie zufolge wie ökologische Vandalen. Sie verursachen demnach zigfach mehr klimaschädliche Treibhausgase als der Rest der Menschheit.

Dagegen bleiben die Pro-Kopf-Emissionen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung auch 2030 weit unter der angestrebten 1,5-Grad-Grenze bei der Erderhitzung. Die reichsten zehn Prozent überschreiten 2030 den Wert aber voraussichtlich um das Neunfache, das reichste Prozent sogar um das 30-fache.

Die Studie wurde von Oxfam auf der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgestellt. Sie beruht nach Angaben der Entwicklungsorganisation auf Untersuchungen des Instituts für Europäische Umweltpolitik (IEEP) und des Stockholmer Umweltinstituts (SEI).

Das reichste ein Prozent - das sind weniger Menschen als die Bevölkerung Deutschlands - wird laut Oxfam bis 2030 für 16 Prozent der globalen Gesamtemissionen verantwortlich sein. Nafkote Dabi, Klimaexpertin bei Oxfam, sagte dazu: «Eine kleine Elite gönnt sich einen Freifahrtschein für die Zerstörung unseres Klimas.» Dies habe katastrophale Folgen für Millionen Menschen, die bereits jetzt mit tödlichen Stürmen, Hunger und Not konfrontiert seien. Mit einem einzigen Weltraumflug verursache ein Milliardär mehr Emissionen, als jemand aus der ärmsten Milliarde Menschen in einem ganzen Leben zusammenbringe.

Treibhausgasemissionen

Die Studie zeigt den Angaben zufolge zudem, dass sich die geografische Verteilung bei den Treibhausgasemissionen zunehmend nicht mehr hauptsächlich aus den traditionellen Industrieländern zusammensetzt. Fast ein Viertel (23 Prozent) des reichsten ein Prozent werden Chinesen sein und ein Zehntel (elf Prozent) Inder.

Tim Gore, Autor der Studie bei IEEP, erklärte dazu, Regierungen müssten ihre Maßnahmen auf die extrem Reichen ausrichten. «Dazu gehören sowohl Maßnahmen zur Einschränkung des CO2-Verbrauchs für Luxusgüter wie Megajachten, Privatjets und private Raumfahrt, als auch zur Begrenzung klimaintensiver Investitionen wie Aktienbesitz in der fossilen Brennstoffindustrie.»

Erst gestern war EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wegen eines rund 20-minütigen Charterflugs aus Wien nach Bratislava in die Kritik geraten. Sowohl vom Europäischen Steuerzahlerbund als auch aus dem Bundestag kamen deutliche Worte. Der Flug sei eine «ökologische Sünde», sagte der Generalsekretär des Steuerzahlerbundes, Michael Jäger, der «Bild»-Zeitung.


Bildnachweis: © Christian Charisius/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Gütersloh App? 

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Tipps für Elektroinstallationen bei Renovierungen und Neubauten
In Gütersloh entdeckt...

Dein Partner für Elektroinstallationen und Gebäudetechnik aus Gütersloh

weiterlesen...

Neueste Artikel

50-jährige Frau schlägt zu - Gütersloher Polizistin schwer verletzt
Polizeimeldung

Kriminalität 50-jährige Frau schlägt zu - Gütersloher Polizistin schwer verletzt Freitagabend (19.04., 19.45 Uhr)...

weiterlesen...
Zündelein in der Gütersloher Innenstadt - Zeugenaufruf
Polizeimeldung

Kriminalität Zündelein in der Gütersloher Innenstadt - Zeugenaufruf In der Nacht zu Dienstag (22.04., 18.15 Uhr -...

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Fünf Euro für Venedig - Chaos zu Beginn
Allgemeines

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig von Tagesbesuchern nun Eintritt. Wegen der vielen Ausnahmen gibt es aber einige Nachfragen. Auch ein prominenter Besucher muss gar nichts zahlen.

weiterlesen...
Mutmaßliche Betäubungsmittel in Supermärkten entdeckt
Allgemeines

Mehrere Pakete mit mutmaßlichen Betäubungsmitteln sind in Supermärkten in Berlin und Brandenburg entdeckt worden. Die Gewerkschaft der Polizei überraschen solche Funde kaum.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner