18. November 2022 / Allgemeines

Zwei Sternschnuppenströme erleuchten den Dezember

Eine Menge Sternschnuppen bietet der Dezember-Himmel. Der Höhepunkt ist in der Mitte des Monats - mit stündlich bis zu 120 Sternschnuppen, darunter auch Boliden oder Feuerkugeln.

Eine Sternschnuppe leuchtet neben der Milchstraße am Himmel über dem Walchensee.
von Hans-Ulrich Keller, dpa

Der Dezember beschert uns gleich zwei Sternschnuppenströme. Vom 6. bis 16. machen sich die Geminiden bemerkbar. Sie scheinen dem Sternbild der Zwillinge zu entströmen. Das Maximum ist in der Nacht vom 13. auf 14. Dezember zu erwarten. Mit stündlich bis zu 120 Sternschnuppen, darunter auch Boliden oder Feuerkugeln, kann gerechnet werden.

Viel weniger Meteore liefern die Ursiden. Ihre Tätigkeit erfolgt vom 16. bis zum 25., wobei ihr Ausstrahlungspunkt oder Radiant im Kleinen Bären, lateinisch Ursa Minor genannt, liegt. Da der Radiant zirkumpolar ist, also nicht untergeht, sind die ganze Nacht über Ursidenmeteore zu sehen. Zum Höhepunkt in der Nacht vom 21. auf 22. ist jedoch lediglich mit etwa zehn Sternschnuppen zu rechnen.

Ein spannendes Himmelsereignis ist auch die Opposition des Planeten Mars Anfang Dezember. Mars und Sonne stehen sich dabei von der Erde aus gesehen einander gegenüber. Die Erde überholt unseren äußeren Nachbarplaneten auf der Innenbahn. Schon am 1. Dezember wird mit knapp 82 Millionen Kilometer die geringste Entfernung vom Mars erreicht. Dies entspricht in etwa der halben Entfernung Erde - Sonne. Das Licht überbrückt die Strecke vom Mars zur Erde in viereinhalb Minuten. Die exakte Oppositionsstellung wird am 8. Dezember erreicht.

Mars wird kaum zu übersehen sein

Der rötlich-gelbe Mars ist die ganze Nacht am Firmament vertreten. Um Mitternacht sieht man ihn im Sternbild Stier hoch über unseren Köpfen. Er glänzt so hell, dass man ihn kaum übersehen kann. Nur noch Jupiter übertrifft Mars ein wenig an Helligkeit. Der Riesenplanet hält sich im Sternbild Fische auf und beherrscht die erste Nachthälfte.

In der Nacht vom 7. auf 8. pirscht sich der hellglänzende Vollmond an Mars heran. Schließlich zieht der Vollmond am Morgenhimmel vor Mars vorbei, es ereignet sich eine Marsbedeckung durch den Mond. Denn auch der Vollmond steht der Sonne um 5.08 Uhr genau gegenüber, also in Opposition zu ihr. Die genauen Zeiten der Marsbedeckung durch den Vollmond sind ortsabhängig. Sie beginnt von Deutschland aus gesehen um 06.00 Uhr herum und dauert eine knappe Stunde.

Mars ist nur halb so groß wie die Erde. Für eine Sonnenumkreisung benötigt der kalte Wüstenplanet ein Jahr, zehn Monate und drei Wochen. Ein Marstag ist mit 24 Stunden und 40 Minuten ein wenig länger als ein irdischer Sonnentag. Mit 25 Grad ist die Marsachse zur Senkrechten auf der Umlaufebene geneigt. Dies ist fast der gleiche Wert wie die Neigung der Erdachse. Somit entstehen auch auf dem Mars Jahreszeiten. Sie dauern allerdings etwa doppelt so lange wie die irdischen. Am 22. Juli dieses Jahres hat auf der Marsnordhalbkugel der Winter begonnen. Er dauert bis zum Mars-Frühlingsbeginn am 26. Dezember.

Der Ringplanet Saturn ist noch in den frühen Abendstunden am Südwesthimmel zu sehen. Er beschleunigt seine Wanderung durch das Sternbild Steinbock. Zu Monatsaufgang geht Saturn kurz vor 22 Uhr unter, zu Silvester schon wenige Minuten nach 20 Uhr.

Auch Uranus wird am 5. in den frühen Abendstunden vom Mond bedeckt. In Berlin schiebt sich der zunehmende Mond um 17.44 Uhr vor den grünlichen Planeten. Um 18.36 Uhr taucht Uranus wieder auf. Für andere Orte in Deutschland weichen die Zeiten um wenige Minuten ab. Diese Bedeckung kann nur per Fernglas oder Teleskop verfolgt werden.

Venus hat ihren Auftritt Ende Dezember

Im letzten Dezemberdrittel beginnt Venus ihre Abendsternperiode. Es bleibt spannend, wann man erstmals unseren inneren Nachbarplaneten als hellen Lichtpunkt in der Abenddämmerung knapp über dem Südwesthorizont erspähen kann. Auch Merkur bietet zum Jahresende eine bescheidene Abendsichtbarkeit. Der flinke Planet zeigt sich vom 21. bis 26. tief am Südwesthimmel. Vom 28. bis 29. wandert Venus südlich am Merkur vorbei, der allerdings an diesen Tagen nur noch in einem Fernglas oder Teleskop zu erkennen ist.

Am 12. erreicht der Mond mit 405 888 Kilometer seine Erdferne während er am 24. mit 358 270 Kilometer in Erdnähe kommt. Nur einen Tag vorher tritt um 11.17 Uhr Neumond ein. Das nahezu Zusammenfallen von Neumond und Erdnähe führt an den Küsten zu Springfluten.

Die Herbststernbilder verabschieden sich nun. Das Pegasusquadrat ist weit nach Westen gerückt. Im Südwesten nehmen noch Wassermann und Walfisch ihren Platz ein. Hoch im Norden ist die Kassiopeia, das Himmels-W, zu erblicken. Im Nordosten funkelt die gelbe Kapella im Fuhrmann. Der Stier mit dem roten Aldebaran steht hoch im Nordosten. Zurzeit glänzt Mars auffällig im Sternbild Stier.

Im Süden hat der Widder mit seinem Hauptstern Hamal eben die Mittagslinie passiert. Im Südosten ist der Orion erschienen, Leitsternbild des Winters, mit den hellen Sternen Beteigeuze und Rigel. Dem Orion folgt der Kleine Hund mit dem Stern Prokyon. Sirius im Großen Hund ist auch schon aufgegangen.

Die Sonne tritt am 18. zu Mittag in das Sternbild Schütze. Am 21. passiert sie den tiefsten Punkt ihrer Bahn, der astronomische Winter beginnt um 22.48 Uhr. Der Winterpunkt im Schützen markiert den Beginn des Tierkreiszeichens Steinbock, weshalb man vom Wendekreis des Steinbocks spricht. Von nun an steigt die Sonne wieder empor.

21. Dezember der kürzeste Tag des Jahres

Der 21. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres. Der früheste Sonnenuntergang erfolgt in 50 Grad Nord am 12. Dezember um 16.18 Uhr. Ende des Jahres geht die Sonne neun Minuten später unter. Der späteste Sonnenaufgang erfolgt um 8.19 Uhr am Silvestertag.

Das astronomische Jahr 2023 beginnt am 31. Dezember 2022 bereits um 15.30 Uhr, wenn die Sonne in ihrer scheinbaren Bahn die Position 280 Grad östlich vom Frühlingspunkt erreicht.


Bildnachweis: © Matthias Balk/dpa
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