4. April 2025 / Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld

Handwerk statt Hörsaal

Isabell Masannek hat den Textmarker gegen den Pinsel getauscht. Ein Vorbild für viele junge Frauen – nicht nur am...

von Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld

Isabell Masannek hat den Textmarker gegen den Pinsel getauscht. Ein Vorbild für viele junge Frauen – nicht nur am Girls' Day.

Wir treffen Isabell Masannek auf einer Baustelle in Halle. Ein neues Mietshaus wird bezugsfertig gemacht. Die Sonne scheint, die Heizung läuft – der Estrich muss trocknen. Isabell steht im ersten Obergeschoss und streicht Wand für Wand mit ruhiger Hand. Jeder Handgriff sitzt. Die frisch gebackene Malergesellin weiß, was sie tut.

Eine Ausbildung, die genau gepasst hat

Isabell Masannek aus Rietberg wurde bei der diesjährigen Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft in der Stadthalle Gütersloh als „Beste der Besten“ ausgezeichnet. Ihre Ausbildung bei Malermeister Christian Frings in Rheda-Wiedenbrück hat sie verkürzt und mit lauter Einsen abgeschlossen. Frings, der auch Lehrlingswart der Maler-Innung ist, freut sich über den Erfolg seiner Auszubildenden: „Sie hat durchweg starke Leistungen gezeigt – in der Schule und im Betrieb. Und das Wichtigste: Sie bleibt uns auch nach der Ausbildung erhalten.“

Nicht der klassische Weg – aber der richtige

Dabei war Isabells Weg nicht vorgezeichnet. Nach dem Abitur am Gymnasium begann sie ein Studium in Internationalem Management an der Hochschule Bielefeld – wurde aber nicht glücklich. „Alle haben mir geraten, ins Büro zu gehen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist“, erzählt sie. Die Familie hat Handwerkswurzeln: Vater, Onkel und Großvater waren Schlosser. Beim Heimwerken entdeckte sie ihre Begeisterung für Malerarbeiten.

Vier Praktika später fiel die Entscheidung für eine Ausbildung im Handwerk – bei Christian Frings. „Dort hat es mir am besten gefallen“, sagt Isabell.

Zukunftspläne mit Meisterbrief

Isabell will mehr: Aufgrund ihrer guten Leistungen wird sie ein Stipendium bei der Handwerkskammer beantragen und damit berufsbegleitend ihren Meister machen – in drei Jahren, abends, neben dem Job. „Im Büro sehe ich mich nicht mehr – und wenn man sieht, was KI im Verwaltungsbereich verändert und vielleicht zum Teil bald überflüssig macht, bin ich froh, im Handwerk zu sein und einen Job mit Zukunft zu haben.“

Handwerk bietet Chancen – auch nach dem Girls’ Day

Der diesjährige Girls’ Day ist vorbei – aber wer sich für eine Ausbildung im Handwerk interessiert, findet auch jetzt noch viele offene Türen. Die Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld betreibt die regionale Lehrstellenbörse www.starte-ausbildung.de – dort sind aktuell über 160 freie Lehrstellen in attraktiven Handwerksberufen gelistet.

Christian Frings: „Wir brauchen motivierte junge Menschen“

In seinem Betrieb arbeiten aktuell zwölf Personen – zwei davon sind Frauen. Frings betont: „Wir brauchen junge Menschen wie Isabell – engagiert, klug, praktisch stark. Ich kann jedem nur empfehlen, sich das Handwerk mal aus der Nähe anzusehen.“

Quelle: Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld (kh-gt-bi.de.de)
Bildnachweis / Bild: MDM / Kreishandwerkerschaft

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