29. April 2025 / Stadt Gütersloh

Feuerwehrbesuch und Wilde-Kräuter-Küche am Lagerfeuer

50 Jahre Ferienspiele mit der Miele-Stiftung – Abwechslungsreiche Angebote auch in den Sommer- und Herbstferien...

von Stadt Gütersloh

Aufgeregtes Stimmengewirr erfüllt den Konferenzraum in der Feuer- und Rettungswache Gütersloh, als 20 Kinder in Feuerwehrstiefel steigen, sich den Helm mit Visier aufsetzen oder sich die große gelbe Jacke überziehen. Löschen, retten, bergen, schützen – das sind die vier Aufgaben der Feuerwehr, wie die Kinder im Theorieteil des Ferienspiel-Angebots lernen, bevor sie später im Feuerwehrauto mitfahren, einen Löschschlauch halten, einen Rettungswagen von Innen erkunden und sich die Rutschstangen im Gebäude anschauen können, mit denen die Feuerwehrmänner und -frauen in Windeseile die zwei Etagen überbrücken, wenn sie zu einem Einsatz gerufen werden. Ganz anders, aber genauso aufgeregt sieht es nur ein paar Stunden später auf dem Land in Isselhorst/Hollen aus: Mitten im Grün sammeln unzählige Kinder wilde Kräuter, riechen, probieren und lauschen gespannt den Erklärungen von Ulrike Sprick. Dabei erzählt die Kräuterfrau Märchen und Geschichten über Zauber- und Heilkraft der verschiedenen Kräuter und wofür sie heute eingesetzt werden. Beide Angebote sind Teil der Ferienspiele, die dieses Jahr zum 50. Mal von der Stadt Gütersloh gemeinsam mit der Miele-Stiftung ausgerichtet werden.„Die Feuerwehrmänner und -Frauen müssen alle drei Jahre zum Arzt, ab 50 sogar jedes Jahr“, erklärt Michael Schmedt, Teamleiter bei der Feuerwehr. Denn – das wird spätestens deutlich, als die Kinder einmal die schwere Gasflasche auf den Rücken nehmen – der Job bei der Feuerwehr ist körperlich anstrengend. Um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein, gibt es auch eine sogenannte Atemschutzübungsanlage: ein Raum, der abgedunkelt, vernebelt und temperiert werden kann, um den Einsatz in einem brennenden Gebäude zu simulieren. Mit großen Augen bestaunen die Kinder den Parcours aus Metallstäben in der Mitte des Raumes, den die Feuerwehrmänner und -frauen in kompletter Montur inklusive Atemschutzmaske absolvieren müssen. Dabei gilt es, verschiedene Hindernisse und Rampen zu überwinden. „Eine Rampe sollte man immer rückwärts heruntergehen, damit man sich bei einem Sturz nach vorne abfangen kann“, erklärt Schmedt eine Grundregel, als er den Parcours über die steile Rampe wieder verlässt und die Kinder ihm folgen – rückwärts natürlich. Dann demonstrieren Brandmeisteranwärter Tobias Hamm und Simon Schubert den Kindern an einem Autowrack das schwere Werkzeug, mit dem Autos aufgeschnitten werden können, um darin eingeklemmte Personen zu befreien. Notfallsanitäterin und Dienstgruppenleiterin Sarah Fischer zeigt den Kindern zum Abschluss den Rettungswagen mit der Vakuum-Matratze, die genutzt wird, um Verletzte möglichst ohne Erschütterungen zu transportieren. „Mein Großcousin ist bei der Freiwilligen Feuerwehr – deswegen hatte ich Lust, hier heute gucken zu kommen“, erklärt der 12-jährige Leon, während er der Dienstgruppenleiterin als Übung den Finger verbindet. „Der Atemschutz-Parcours war am coolsten – und dass wir mit dem Schlauch löschen durften!“ Am Ende der Erkundungstour resümiert die 8-jährige Lene, die gemeinsam mit ihrem Bruder bei den Ferienspielen mitgemacht hat: „Die Feuerwehrsachen anzuprobieren, hat mir am meisten gefallen!“

„Giersch kommt heute in unsere Suppe“, erklärt Kräuterfrau Ulrike Sprick nur ein paar Stunden später am selben Tag den Kindern, die sich für das Angebot der Naturschule angemeldet haben. „Im Mittelalter ist es noch als Gemüse angebaut worden, bis man gemerkt hat: Das Kraut müssen wir nicht anbauen, das wächst auch so überall.“ Woran man das Kraut erkennt, weiß die 8-jährige Mira: „An den drei Blättern und den Zacken!“ Sie findet die Kräuterküche spannend, weil sie mehr darüber lernen möchte, mit welchen Kräutern sie ihr Kaninchen Snoopy füttert. „Brennnesseln sind die Kinderstube der Schmetterlinge“, so Sprick. „Am besten, man lässt sie an einem Platz im Garten stehen.“ Gekonnt zeigt sie den Kindern, wie man die Brennnesseln nach oben streicht, und so ganz ohne Brennen die Blätter sammeln, zusammenrollen und essen kann. Danach wird fleißig geschnippelt – nicht nur die Kräuter, sondern auch noch Zwiebeln, Möhren und Porree, um die Suppe reichhaltiger zu machen. „Die Blätter, die nach Lakritz schmecken, gefallen mir am besten“, erzählt die 8-jährige Miri, während sie die Kräuter fleißig mit einem Wiegemesser bearbeitet. Sie ist nur als Gast in Gütersloh, weil ihre Oma hier wohnt, und lebt eigentlich in Bonn. Schließlich kommt das Gemüse in das kochende Wasser, das schon über dem Lagerfeuer kocht. „Ich fand besonders toll, dass wir so viel Spaß hatten, so viel entdeckt haben und ein Team waren“, freut sich Mira am Ende des Tages, als alle zufrieden die selbst gemachte Suppe essen. Der 8-jährige Lewis stimmt ihr zu: „Ich fand cool, dass wir ein Feuer gemacht haben und jeder etwas in die Suppe tun und umrühren durfte. Das hat richtig Spaß gemacht!“

Sowohl der Besuch bei der Feuerwehr als auch der Kurs „Speisen wie unsere Vorfahren: Wilde-Kräuter-Küche am Lagerfeuer“ werden erneut in den Sommerferien angeboten. Alle Infos sowie Informationen zur Anmeldung finden Interessierte online unter www.ferienspiele.guetersloh.de.

Quelle: Stadt Gütersloh - hier Original öffnen (www.guetersloh.de)


Bildnachweis: (C) siehe Bildnachweisübersicht unter https://www.guetersloh.de/de/bildnachweise.php

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