13. März 2021 / Wusstest du das?

Einfach mal ein paar Gewohnheiten hinterfragen

„Norbert Morkes 100 Tage plus“ – ein Blick zurück auf die ersten Monate im Amt

von VS

Etwas über hundert Tage ist Norbert Morkes nun der Bürgermeister von Gütersloh. Was hat er bis jetzt alles geschafft? Norbert Morkes blickt zurück und gibt einen Einblick in seine Aufgaben und Projekte.

Pressemitteilung der Stadt Gütersloh:

Nicht erschrecken. – Nehmen wir einmal an, Sie haben eine Mail an den Bürgermeister geschrieben und sich über den Zustand der Straße vor Ihrem Haus beklagt. Kann sein, dass es bei Ihnen klingelt, und Herr Morkes steht vor Tür, um sich mit Ihnen zusammen zu vergewissern, wie die Situation vor Ort tatsächlich ist. Ist schon so passiert, denn Norbert Morkes – seit dem 1. November 2020 Bürgermeister der Stadt Gütersloh – schätzt das direkte Gespräch ohne Umwege, und er will dem Prinzip auch nach „100 Tagen plus“ im Amt treu bleiben. Ein mutiger Vorsatz, der Erwartungen weckt und der in Konkurrenz tritt zu zahlreichen weiteren Aufgaben, die das Bürgermeister-Amt zu einer Art Rund-um-die-Uhr-Beschäftigung machen.
 
Davon kann auch Morkes inzwischen einen Erfahrungsbericht abgeben, dennoch bleibt er erstaunlich gelassen, wenn er die vergangenen Monate Revue passieren lässt: »Am Anfang habe ich gesagt, dass ich mich nicht verbiegen lassen will im Amt und durch das Amt. Mir ist wichtig, den direkten Kontakt zu den Menschen zu behalten, Akteure mit unterschiedlichen Meinungen an einen Tisch zu bringen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.« Dass das in Zeiten des Abstands und der Hygieneregeln nicht immer ganz einfach ist für jemanden, der auch den persönlichen Umgang vor der Videokonferenz bevorzugt, gesteht er gerne zu. 
Aber den direkten Griff zum Telefon - zum Beispiel wenn die „Fahrrad-Lobby“ öffentlich die Maskenpflicht auf dem Rad kritisiert oder die Frage im Raum steht, ob die Polizei nach Umzug an den Standort Isselhorst auch für den Ortsteil Blankenhagen noch ein adäquater Ansprechpartner sein kann – den hat er bereits viele Male gepflegt, um sich zu informieren und die Abstimmung zwischen allen Beteiligten zu suchen.
 
Überhaupt – Gespräche: Etliche Vorstellungsrunden liegen hinter ihm, mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) hat er die Gespräche über die Konversionsflächen wie Mansergh oder den Wohnungsbestand aufgenommen. IHK, DGB, Unternehmerverband, Kreishandwerkerschaft, die Regierungspräsidentin, der Fachhochschulvorstand und viele mehr, mit denen er in den nächsten fünf Jahren seiner Amtszeit immer wieder Kontakt haben wird, standen schon auf der Gesprächsliste – mit anderen, wie zum Beispiel den Unterstützern und Unterstützerinnen von Geflüchteten, sind Termine vereinbart. Und auch mit Friedrich-Wilhelm Göbel, der bald mit dem Einzug des Textilhauses Sinn dem ehemaligen Karstadt-Gebäude eine Zukunft geben will, gab es bereits einen Ortstermin. Für das Kino am Bahnhof hat er zusammen mit dem Betreiber die Voraussetzungen für eine Zukunft als Lichtspielhaus mit neuem Konzept auf den Weg gebracht, eine „Task  Force“ zur Unterstützung der Akteure der Stadt in der Corona-Krise kommt nach einhelligem Votum aller Politiker und Politikerinnen im neuen Ausschuss für Digitales, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing am kommenden Wochenende zusammen, an einem Vorschlag, wie ein Bürgerrat Impulse für die Stadtentwicklung geben kann, arbeitet er zurzeit mit den Kollegen und Kolleginnen im Rathaus. »Dafür werde ich mich mit aller Kraft einsetzen« sagt Morkes, der ein für Gütersloh maßgeschneidertes Modell propagiert, konkret und themenbezogen: Zukunft der Innenstadt könnte das sein oder die Ausgestaltung einer Verkehrswende.
 
Hier sieht der Bürgermeister eines der zentralen Zukunftsthemen: »Um unsere Stadt weiter lebenswert zu halten, brauchen wir die schnelle Umsetzung eines Gesamtkonzepts für Mobilität, das nicht nur einzelne Bereiche wie Radverkehr, ÖPNV oder innerstädtisches Parken im Fokus hat«, sagt er. »Es geht darum, alle Verkehrsteilnehmer an einen Tisch zu bringen und niemanden auszugrenzen. Ziel ist eine bezahlbare Mobilität für alle – Familien, Schulkinder, Pendler, Gäste, Senioren und regionale Wirtschaft – so zu gestalten und zu verknüpfen, dass der öffentliche Raum optimal genutzt wird und die Aufenthaltsqualität besonders in der Innenstadt und den Ortskernen gestärkt wird.«
 
»Niemanden zurücklassen,« ist für ihn auch das Stichwort beim Thema „Digitalisierung.“ Modellprojekt Smart City ja, aber nur wenn die Grundlagen stimmen – schnelles WLAN, Ausstattung 
der Schulen zum Beispiel. »Da haben wir auch Rathaus noch einiges aufzuarbeiten,« sagt Morkes, »in  
der Infrastruktur wie auch in der personellen Ausstattung.« Er habe sich auch hier erst einmal mit dem IT-Team zusammengesetzt und zugehört, wie die Einschätzung an der Basis ist.
 
»Zuhören« ist ein Teil des »Bürgermeister-Lernprogramms.« »Ich bin Bürgermeister-Azubi,« hat Morkes die ersten Wochen in Gesprächen zusammengefasst. Nach rund 130 Tagen, die wie im Flug vergangen sind, nach einer Haushaltseinbringung und der ersten Runde konstituierender Sitzungen von Rat und Ausschüssen, ist das nach wie vor nicht Koketterie, sondern eher die Ausdifferenzierung in »lebenslanges Lernen.« So hat er im Stellenplanentwurf für das kommende Jahr 53 neue Stellen in den unterschiedlichsten Bereichen begründet. Dabei hat er freimütig bekannt, dass er als Fraktionsvorsitzender solche Anträge immer kritisch begleitet hätte, aber der Blick hinter die Kulissen hat ihn zum Befürworter einer effektiv arbeitenden Verwaltung gemacht, deren Mitarbeitende stetig wachsende Aufgaben und Ansprüche bewältigen müssen. Gleichwohl bleibt ihm manches noch fremd, wenn er zum Beispiel auf Verwaltungsvorgänge, Rechtsvorschriften und Abläufe blickt: »Vieles ist von Land und Bund vorgegeben, aber ich suche nach den Möglichkeiten, Abläufe zu vereinfachen. Das hab‘ ich mir zum Ziel gesetzt.«
 
Und wo nötig, greift er zum Telefon und fragt mal nach, warum, die Dinge nicht anders laufen könnten – einfach mal ein paar Gewohnheiten hinterfragen. Auch das gehört zum Amt.
 
Bild:
Porträt im Büro: Die Replik des Gemäldes „Der vierte Stand“ von  Giuseppe Pellizza da Volpedo gehört zu den persönlichen Dingen, die Norbert Morkes mit ins Rathaus gebracht hat. 

Bildquelle: ©Stadt Gütersloh

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