22. April 2023 / Wusstest du das?

Immobilien- und Baulandpreise auch 2022 in Gütersloh deutlich gestiegen

Unabhängiger Gutachterausschuss analysiert Gütersloher Wohnungs- und Grundstücksmarkt

Ein unabhängiger Gutachterausschuss hat die Preisentwicklung für das Stadtgebiet Gütersloh für das Jahr 2022 ermittelt. Auch im letzten Jahr haben die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser, Eigentumswohnungen sowie Wohnbauland in Gütersloh deutlich zugelegt. Hier gibt es alle Infos.

Pressemitteilung der Stadt Gütersloh:

Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser, Eigentumswohnungen sowie Wohnbauland in Gütersloh haben auch im Jahr 2022 deutlich zugelegt. Diese Preisentwicklungen für das Stadtgebiet Gütersloh hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Gütersloh ermittelt. Der Ausschuss ist eine Einrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen, ein neutrales, von der Stadt Gütersloh als Behörde weisungsunabhängiges Gremium aus Sachverständigen. Die Geschäftsstelle liegt im städtischen Fachbereich Bauverwaltungsservice. Zu den wesentlichen Aufgaben des Ausschusses gehören die Ermittlung von Bodenrichtwerten und Grundstückswerten, das Führen und Auswerten einer Kaufpreissammlung und die Publikation von Daten über den örtlichen Immobilienmarkt.

Für wesentliche Bereiche des Immobilienmarkts sind die Preise insbesondere seit 2017 stark gestiegen mit jährlich neuen Höchstwerten. Diese Preisentwicklungen beziehen sich auf Jahresmittelwerte im Vergleich zum Vorjahr. Für einzelne Teilmärkte konnten für das Jahr 2022 überschlägig quartalsspezifische Preisentwicklungen gegenüber dem Jahresmittelwert des Jahres 2021 abgeleitet werden. Bei den gebrauchten Ein- und Zweifamilienhäusern sowie den gebrauchten Eigentumswohnungen stiegen die Kaufpreise bis zum 3. Quartal 2022 stetig an. Im 4. Quartal 2022 war gegenüber dem 3. Quartal ein Preisrückgang zu verzeichnen. Bei den Neubauten ist aufgrund stark gestiegener Baukosten von gestiegenen Preisen bis ins 4. Quartal 2022 auszugehen. 

Wohnbauland
Im Jahr 2022 betrug die Preisentwicklung in der Stadt Gütersloh plus 7,5 Prozent. Daher wurden vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte deutlich höhere Bodenrichtwerte für Wohnbauland beschlossen: für Wohnbauland in mittlerer Lage ein gebietstypischer Bodenrichtwert von 420 Euro pro Quadratmeter, in guter Lage sind es 720 Euro pro Quadratmeter und in einfacher Lage 270 Euro pro Quadratmeter. 

Ein- und Zweifamilienhäuser
Bei den gebrauchten Ein- und Zweifamilienhäusern betrug die Preisentwicklung plus 8,1 Prozent. Tendenziell waren die Preise je Quadratmeter Wohnfläche, bezogen ausschließlich auf das Wohnhaus (Boden und Nebengebäude herausgerechnet), für ältere Gebäude bis einschließlich der 1970er Jahre gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen auf gleichem Niveau. Preise für Objekte der Baujahre ab den 1980er Jahren legten deutlich zu. Ein gebrauchtes Einfamilienhaus als Einzelhaus kostete 2022 im Durchschnitt 436.000 Euro. Bei gebrauchten Doppel- und Reihenendhäusern waren es 394.000 Euro und bei gebrauchten Reihenmittelhäusern 351.000 Euro (Daten ohne Erbbaurechte). 

Eigentumswohnungen
Bei den Eigentumswohnungen erhöhten sich die Preise im Jahr 2022 für gebrauchte Objekte um 7,1 Prozent, bei den Neubauten waren es 14,8 Prozent. Dazu ist anzumerken, dass Objekte der Baujahre der 1960er und 1970er Jahre gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen dasselbe Preisniveau hatten. Preise für Objekte der Baujahre ab den 1980er Jahren legten deutlich zu. Im Durchschnitt wurden für gebrauchte Eigentumswohnungen 2540 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Bei den Neubauten waren es 4200 Euro pro Quadratmeter. Werte für Garagen, Carports und Stellplätze sind in diesen Preisen nicht enthalten. Im Durchschnitt wurde im Jahr 2022 für eine gebrauchte Eigentumswohnung 198.000 Euro gezahlt, eine neu errichtete kostete 374.000 Euro (Daten ohne Wohnungserbbaurecht). 

Umsatz
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 775 umsatzrelevante Kauffälle mit einem Geldumsatz von 294,05 Millionen Euro registriert. Die Anzahl der Kauffälle ging gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent zurück, der Geldumsatz um 5 Prozent. Der größte Anteil beim Geldumsatz entfiel auf die bebauten Grundstücke mit 62 Prozent (180,53 Millionen Euro), gefolgt vom Wohnungs- und Teileigentum mit 28 Prozent (83,3 Millionen Euro) und den unbebauten Grundstücken mit 10 Prozent (30,22 Millionen Euro). In diesen Daten sind die teilmarktspezifischen Kauffälle des Erbbaurechts enthalten. 

Immobilienrichtwerte
Neben den weithin bekannten Bodenrichtwerten wurden für das Stadtgebiet von Gütersloh erstmals Immobilienrichtwerte beschlossen. Immobilienrichtwerte sind durchschnittliche Lagewerte für Immobilien in Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Sie wurden zum Stichtag 1.1.2023 beschlossen. Für die Stadt Gütersloh wurden Immobilienrichtwerte für gebrauchte freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, für gebrauchte Doppel- und Reihenhäuser sowie für gebrauchte Eigentumswohnungen beschlossen. Die Immobilienrichtwerte sind veröffentlicht auf www.boris.nrw.de. Dort befindet sich auch der Immobilien-Preis-Kalkulator. Über diesen können individuelle Merkmale einer Immobilie eingegeben und berücksichtigt werden (z. B. das Baujahr). Der mit den individuellen Merkmalen berechnete Immobilienpreis kann zur überschlägigen Wertermittlung herangezogen werden. Der ermittelte Wert ist allerdings nicht mit dem Verkehrswert gleichzusetzen. Für die Ermittlung des Verkehrswerts bedarf es in der Regel weiterer Anpassungen und gegebenenfalls anderer Wertermittlungsverfahren. 

Immobilienrichtwerte, Bodenrichtwerte und der jährlich erscheinende Grundstücksmarktbericht sind kostenfrei auf www.boris.nrw.de abrufbar.

Bild: Pixabay / andreaskaklewski

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