23. November 2022 / Allgemeines

Drosten über Corona: «Die Lage für das Virus wird prekär»

Der Leiter der Virologie von Berlins Uniklinik Charité sieht das Ende der Pandemie kommen. Auf Twitter ist er in diesem Zusammenhang nicht mehr unterwegs.

von dpa

Zur weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie hat sich der Virologe Christian Drosten in einigen Punkten optimistisch gezeigt. Auf die Dynamik der Infektionswellen in diesem Jahr angesprochen, sagte er der Wochenzeitung «Die Zeit»: «Sie ist das Zeichen für das kommende Ende der Pandemie.» Das Interview wurde am Mittwoch online vorab veröffentlicht.

Inzwischen reichen laut Drosten schon «kleine Einflussfaktoren wie eine Wetteränderung», um eine Welle anzuschieben oder brechen zu lassen. Eine Art Spätsommer Mitte Oktober habe die Zahlen sofort zum Sinken gebracht. «Die Lage für das Virus wird prekär. Das ist gut. Es ist nicht mehr so, dass das Virus mit ein paar Mutationen das Spiel komplett drehen könnte» sagte Drosten der Zeitung.

Kurzfristig rechne er auch nicht mit einer wirklich bösen Überraschung in Form einer gefährlicheren Variante von Sars-CoV-2, schilderte der Berliner Forscher: «Das Virus kann an vielen Stellen in seiner Evolution nicht mehr ohne Weiteres zurück.» Es sei ein wenig festgefahren und optimiere gegenwärtig nur nach.

Der Verlauf des Winters hängt für den Virologen auch davon ab, welche Corona-Variante sich als nächstes durchsetzt: «Gerade nehmen gleich zwei Omikron-Varianten Anlauf: BF.7 und BQ.1.1.» Sollte der Omikron-Abkömmling BQ.1.1 dominant werden, «könnte der Winter noch einmal schwierig werden», sagte Drosten. Er sehe aber auch die Möglichkeit einer sanften Winterwelle.

Der Leiter der Virologie von Berlins Uniklinik Charité trat nach großer Präsenz zu Hochzeiten der Pandemie zuletzt nur noch relativ selten bei Presseterminen oder in Medien auf. Zu seinem Account beim Kurznachrichtendienst Twitter, wo ihm fast eine Million Menschen folgen und wo er sich länger nicht zu Wort gemeldet hat, sagte er der «Zeit»: «Das digitale Leben interessiert mich nicht mehr. Ich habe in Twitter seit Monaten gar nicht mehr reingeguckt.»


Bildnachweis: © Kay Nietfeld/dpa
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