Nach der erfolgreichen Suche nach der achtjährigen Julia im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Tschechien herrscht große Erleichterung. Das Mädchen hatte zwei Nächte lang bei kalten Temperaturen in dem riesigen Waldgebiet ausgeharrt, ehe es am frühen Dienstagnachmittag von einem Förster auf tschechischem Gebiet entdeckt wurde. Der Förster Martin Semecky beschrieb der tschechischen Zeitung «Denik», wie er Julia fand. In Absprache mit der Einsatzleitung habe er mit vier Kollegen einen Teil des Waldes durchkämmt, der noch nicht durchsucht worden war. «Als wir sie gesehen haben, haben wir unseren eigenen Augen nicht getraut», erzählte Semecky. «Es ist ein Wunder, dass sie überlebt hat.» Das Mädchen sei äußerlich unverletzt und ansprechbar, aber unterkühlt gewesen, und werde nun in einem Krankenhaus stationär behandelt, berichtete das Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg am Dienstagabend. Als der Förster das Kind entdeckt habe, habe es sich völlig erschöpft in einem Gebüsch befunden und nicht auf sich aufmerksam gemacht, teilte die Polizei weiter mit. «Nach ersten Vermutungen wird davon ausgegangen, dass die Achtjährige immer wieder in Bewegung war und dabei mehrere Kilometer zu Fuß im Wald zurücklegte.» Das Mädchen aus Berlin war am späten Sonntagnachmittag beim Wandern mit ihrer Familie im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet verschwunden. Die Eltern hatten das Mädchen, seinen sechsjährigen Bruder und einen neunjährigen Cousin unterhalb des Berges Cerchov aus den Augen verloren und die Rettungskräfte gerufen. Diese fanden zunächst nur den Bruder und den Cousin. Die drei Kinder hatten in dem weitläufigen Gebiet gespielt und waren dabei verloren gegangen. An der knapp zweitägigen Suche nach Julia im Gebiet zwischen den Städten Waldmünchen, Furth im Wald und Domazlice beteiligten sich rund 1400 Rettungskräfte aus Bayern und Tschechien. Das Bayerische Rote Kreuz in Cham sprach auf Facebook gar von der größten grenzüberschreitenden Suchaktion, die in der Region je stattgefunden habe. Der deutsche Botschafter in Prag, Andreas Künne, bedankte sich über Twitter bei der tschechischen Polizei für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. «Wunder, dass sie überlebt hat»
1400 Rettungskräfte im Einsatz
Bildnachweis: © Vogl Daniel/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Erleichterung nach Auffinden von vermisster Julia
Nach zwei Nächten in dem riesigen Waldgebiet ist die achtjährige Julia lebend gefunden worden. Ein Förster entdeckte das Kind in einem Gebüsch. Nun wird das Mädchen in einem Krankenhaus versorgt.
Meistgelesene Artikel
- 18. April 2024
Subkultur in kommunaler Trägerschaft
Exklusiv-Interview mit Weberei-Chef Steffen Böning
Sanierung soll im Juni abschließend fertiggestellt werden.
Dein Partner für Elektroinstallationen und Gebäudetechnik aus Gütersloh
Neueste Artikel
Schock in der schwäbischen Gemeinde Remshalden: Mehrere Teenager fallen etwa acht Meter tief in den Innenraum einer Sporthalle. Retter starten einen abendlichen Großeinsatz mit mehreren Hubschraubern.
Eine 19-Jährige liegt tot in einem Kofferraum. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Ein Verdächtiger ist inzwischen festgenommen. Doch viele Fragen sind noch offen.
Weitere Artikel derselben Kategorie
Schock in der schwäbischen Gemeinde Remshalden: Mehrere Teenager fallen etwa acht Meter tief in den Innenraum einer Sporthalle. Retter starten einen abendlichen Großeinsatz mit mehreren Hubschraubern.
Eine 19-Jährige liegt tot in einem Kofferraum. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Ein Verdächtiger ist inzwischen festgenommen. Doch viele Fragen sind noch offen.