4. Juni 2021 / Allgemeines

Streit um Miete mit zwei Toten

Schüsse vor einem Gerichtsgebäude, zwei Menschen sterben. Der Schütze - ein älterer Mann - tötet eine Frau und dann sich selbst, kurz vor einem Gütetermin in einem Mietstreit.

von dpa

Ein Mietstreit hat möglicherweise zu den tödlichen Schüssen vor dem Amtsgericht Celle geführt. Ein Mann tötete dort am Donnerstag eine 49 Jahre alte Frau, dann erschoss der 78-Jährige sich selbst.

Die Frau habe dem Mann ein Haus in Winsen (Aller) im Landkreis Celle vermietet, sagte der Direktor des Amtsgerichts Celle, Dieter-Philipp Klass, am Freitag. Dann gab es aus ihrer Sicht Probleme mit der Miete - sie kündigte dem Mann wegen der nicht gezahlten Miete und klagte auf Räumung. Zu der Tat kam es vor einem Termin zur Güteverhandlung, noch vor Betreten des Gerichts.

Die tödlichen Schüsse wurden am Donnerstagmorgen abgefeuert, um 10.20 Uhr ging bei der Polizei die Meldung ein. Zunächst war die Lage unklar. Polizisten sperrten die Mühlenstraße, an der das Amtsgericht liegt, nach der Alarmierung weiträumig ab. Es handele sich um eine der Hauptdurchgangsstraßen in Celle, sagte Polizeisprecherin Birgit Insinger. Schließlich rückte die Polizei mit einem Großaufgebot am Tatort an, Beamte der Spurensicherung in weißen Schutzanzügen trafen ein.

Ob Zeugen die Schussabgabe beobachtet haben, war zunächst unklar. Das Gelände sei nicht überall von der Straße aus einsehbar, sagte die Polizeisprecherin. Die 70.000-Einwohner-Stadt Celle liegt etwa 40 Kilometer nordöstlich von Hannover.

Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza sagte: «Ich bin erschüttert und tieftraurig über diese schreckliche Tat in Celle.» Ihre Trauer und Anteilnahme gelte vor allem den Hinterbliebenen, sagte die CDU-Politikerin. «In Gedanken bin ich auch bei den Wachtmeisterinnen und Wachtmeistern sowie den übrigen Beschäftigten des Amtsgerichts Celle. Sie mussten diese Tat zum Teil aus nächster Nähe miterleben.»

Amtsgerichtsdirektor Klass betonte, der Zivilrechtsstreit zwischen der 49-Jährigen und dem 78-Jährigen sei ein Fall, wie er hundertfach an Gerichten verhandelt werde. Aus der Akte ergebe sich «überhaupt kein Anhaltspunkt für ein erhöhtes emotionales Potenzial».


Bildnachweis: © Julian Stratenschulte/dpa
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