Nach den blutigen Szenen in der Münchner Fußgängerzone steht eine 27-jährige Frau im Verdacht, einen Mann mit einem Messer getötet zu haben - sie bleibt aber auf freiem Fuß. Trotz Ermittlungen wegen Totschlags wurde sie aus dem Polizeigewahrsam entlassen und kam nicht in Untersuchungshaft, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, auch bei Tötungsdelikten sei U-Haft kein Automatismus. In dem Fall hätten keine Haftgründe vorgelegen. Diese sind etwa Flucht- oder Verdunklungsgefahr. Zum genauen Hergang und zum Motiv sind weiter viele Fragen offen. Die Frau war am Donnerstagnachmittag blutend und mit einem Messer aus einem Haus in der Münchner Innenstadt gelaufen und hatte einen großen Polizeieinsatz ausgelöst. Im Treppenhaus wurde ein 45-Jähriger gefunden, der am Abend in einer Klinik an seinen Verletzungen starb. Ein Polizeisprecher sagte am Freitag, die beiden seien kein Paar, sondern Nachbarn gewesen und hätten sich anscheinend flüchtig gekannt. Der Mann habe in ihre Wohnung gehen wollen - er habe geklingelt, sie habe aufgemacht - dann sei es zur körperlichen Auseinandersetzung gekommen. «Wer angefangen hat, wer der Aggressor ist, das wissen wir nicht», sagte er. Beim Mann gibt es demnach keine Hinweise auf psychische Auffälligkeiten, die Frau war bisher polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten. Auch die laut Polizei sehr kleine und zierliche 27-Jährige erlitt eine Schnittverletzung an der Hand. Sie könnte mit derselben Waffe verletzt worden sein, durch die der 45-Jährige ums Leben kam: Die Polizei stellte ein einzelnes Messer sicher. Unbeteiligte Zeugen gibt es nicht. Die Aussagen der 27-Jährigen müssen laut Polizei nun mit den Spuren abgeglichen werden.Weiter viele offene Fragen
Es gibt keine unbeteiligten Zeugen
Bildnachweis: © Peter Kneffel/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Mann in Münchner Innenstadt getötet - Frau unter Verdacht
Ein Streit unter Nachbarn scheint eskaliert zu sein. Wie und warum es zu der körperlichen Auseinandersetzung gekommen ist, ist noch ungeklärt. Die Ermittlungen der Polizei laufen.
Meistgelesene Artikel
- 18. April 2024
Subkultur in kommunaler Trägerschaft
Exklusiv-Interview mit Weberei-Chef Steffen Böning
Sanierung soll im Juni abschließend fertiggestellt werden.
Dein Partner für Elektroinstallationen und Gebäudetechnik aus Gütersloh
Neueste Artikel
Bruchstücke des Halleyschen Kometen sind in den kommenden Tagen zu beobachten - wenn das Wetter passt. Ihren Höhepunkt haben die Aquariiden in der Nacht auf den 6. Mai.
Verkehr Unbekannter Autofahrer verletzt 16-jährige Scooter-Fahrerin und fährt weiter Die Polizei Gütersloh sucht...
Weitere Artikel derselben Kategorie
Bruchstücke des Halleyschen Kometen sind in den kommenden Tagen zu beobachten - wenn das Wetter passt. Ihren Höhepunkt haben die Aquariiden in der Nacht auf den 6. Mai.
Wasser in Kellern, auf Straßen, Blitzeinschläge, Zugausfälle: Vor allem im Westen und der Mitte des Landes sorgen Gewitter und Starkregen für Probleme. In der Nacht beruhigt sich die Lage wieder.