23. August 2018 / Allgemeines

Nur noch wenige Feldhasen in Gütersloh zu sehen

Unterstützende Maßnahmen erhalten die Feldhasenpopulation

Gütersloh (gpr.)  Auf einer stillgelegten Fläche im Norden Güterslohs zwischen hoch stehenden Gräsern und entlang einer schützenden Grube hoppelt er – der Feldhase. Vor einigen Jahrzehnten war er noch leicht zu finden. Damals gab es noch viele Hasen im Gütersloher Umfeld. Heute muss man schon genauer und vor allem länger hinschauen, um sie zu finden.

„Die Bestände des Feldhasen sind in den letzten Jahren schon zurückgegangen, aber sie sind immer noch da“, sagt Hans-Peter Koch vom Hegering Gütersloh. Die hoppelnden Pflanzenfresser sind Teil des Gütersloher Artenkorbs. Er umfasst 66 Pflanzen- und Tierarten, die in der Gütersloher Stadt- und Kulturlandschaft mit dem Menschen zusammen leben und auf Rücksichtnahme oder Unterstützung angewiesen sind. Viele dieser Arten befinden sich auf der Roten Listen gefährdeter Arten. Soweit ist es beim Feldhasen noch nicht, auch wenn das Land NRW ihn bereits auf der Vorwarnliste hat.

Am liebsten bewegt sich der Hase auf offenen Gebieten mit Pflanzen und kleinen Gräben, die ihm Schutz vor Fressfeinden geben. Auch lichte Wälder und Agrarlandschaften mit Hecken und Büschen dienen als Lebensraum. Diese Flächen, vor allem offene Wiesen oder Brachflächen, findet man aber aufgrund intensiver landwirtschaftlicher Nutzung und auch aufgrund der wachsenden Bebauung immer seltener: „Auf vielen Flächen wird beispielsweise Mais angebaut. Wenn der dann abgeerntet ist, finden die Hasen auf den offenen Feldern keinen Schutz und ziehen sich in andere Gebiete zurück oder erliegen ihren Fressfeinden“, sagt Koch. Weitere Wiesen oder Grünflächen seien für die Hasen kein Zufluchtsort, weil diese in den meisten Fällen regelmäßig gemäht würden und so ebenfalls keinen Schutz böten. Die Jäger des Hegerings sind deshalb bemüht Flächen für den Hasen zu erhalten und neue zu schaffen: „Wir sind mit den Landwirten im Gespräch und haben auch schon einige Maßnahmen gemeinsam umgesetzt. Es gibt beispielsweise für Landwirte die Möglichkeit, für stillgelegte Flächen oder Blühstreifen am Feldrand, die sie nicht landwirtschaftlich nutzen, kompensiert zu werden. Diese Flächen sind dann für die Hasen ein gut geeignetes Gebiet“, erklärt Koch. So gibt es bereits stillgelegte Flächen in Kochs Revier, wo sich gerne und regelmäßig die Feldhasen tummeln. Auch die Blühstreifen an den Feldrändern seien eine gute Maßnahme so Koch.

Eine weitere Gefahrenquelle für die Hasen ist die Mahd. Wenn geerntet und gemäht wird, bedeutet das für die Hasen und viele weitere Tiere Gefahr. Auch hier bemühen sich die Mitglieder des Hegerings um den Schutz der Tiere: „Wir gehen vor der Mahd zusammen durch die Felder und suchen die Tiere, damit sie nicht zu Schaden kommen“, sagt Koch. Auch Hunde können für die Hasen eine Gefahr sein. Grade in den ländlicheren Gebieten seien gerne Spaziergänger mit Hunden unterwegs – ohne Leine. „Ich bitte die Spaziergänger darum, ihren Hund an die Leine zunehmen. Gerade für Junghasen können die Hunde zur Gefahr werden, wenn der Jagdtrieb einsetzt“, sagt Koch. Aktuell seien die Hasenbestände in Gütersloh zwar auch aufgrund der Unterstützungsmaßnahmen in Ordnung, doch man müsse aufpassen, so Koch. Der Bestand könne auch schnell wieder schrumpfen.

Steckbriefe und weitere Informationen über den Feldhasen und die weiteren Tier- und Pflanzenarten des Gütersloher Artenkorbs gibt es unter www.artenkorb.guetersloh.de.

Bild: Hans-Peter Koch (Hegering Gütersloh) zeigt Rüdiger Hablick (Fachbereich Umweltschutz, Stadt Gütersloh) eine stillgelegte Fläche auf der jetzt regelmäßig Feldhasen zu sehen sind.

 

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