21. November 2021 / Allgemeines

Tierschützer: Robben-Bestand im Kaspischen Meer schrumpft

Der Bestand, der im Kaspischen Meer heimischen Robben, ist laut einer Tierschutzorganisation in den vergangenen 100 Jahren stark zurückgegangen. Sie schätzen, etwa um 90 Prozent.

von dpa

Tierschützer beklagen einen massiven Bestandsrückgang bei der Kaspischen Robbe. Nach Einschätzung des Naturschutzbundes Nabu ist die Gesamtpopulation der stark gefährdeten Art in den vergangenen 100 Jahren um 90 Prozent geschrumpft.

Am Kaspischen Meer werden demnach noch etwa 68.000 Tiere vermutet. Auf russischem Gebiet zählten Tierschützer in den vergangenen Wochen die Bestände.

500 Robben seien dabei registriert worden, sagte Marco Philippi der Deutschen Presse-Agentur, der beim Nabu für den Kaukasus zuständig ist. Fünf Tiere seien mit einem Sender ausgestattet und von sieben weiteren Blut- und Gewebeproben genommen worden. Am Kaspischen Meer liegen Länder wie Russland, Kasachstan, Aserbaidschan und der Iran.

«Um allerdings verlässliche Aussagen über den gesamten Bestand im Kaspischen Meer machen zu können, müsste man im Winter zeitgleich in Russland und Kasachstan zählen, da die Tiere im Winter nach Norden wandern, um auf dem Eis ihre Jungen großzuziehen», sagte Philippi. «Solche Zählungen planen wir für die Zukunft.»

Im Frühjahr und Ende vergangenen Jahres waren insgesamt Hunderte verendete Robben an die russische Küste des Kaspischen Meeres gespült worden. Russische Behörden gingen davon aus, dass sie in Fangnetze geraten waren. Die Tiere gelten als stark gefährdet. Als Gründe nennen Experten etwa Wilderei, Ölförderung und Beifang.

Ein anderer wesentlicher Punkt sei der durch den Klimawandel bedingte Rückgang der Eisflächen, sagte Philippi. «Dadurch schwindet der Lebensraum, den die Robben für die Aufzucht ihrer Jungen brauchen.» Welche Auswirkung das auf den Bruterfolg habe und welchen Einfluss Faktoren wie Jagd oder Wasserverschmutzung hätten, müsse nun dringend herausgefunden werden, um gezielte Schutzmaßnahmen einzuleiten.


Bildnachweis: © NABU/dpa
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