Eine Pflegekraft der diakonischen Einrichtung Oberlinhaus in Potsdam muss sich von heute an wegen Mordes und Mordversuchs an Bewohnern eines Wohnheims für Menschen mit Behinderung verantworten. Laut Anklage soll die 52-Jährige Ende April fünf schutzlose Bewohner im Alter zwischen 31 und 56 Jahren mit einem Messer angegriffen und vier von ihnen getötet haben. Eine 43 Jahre alte Frau überlebte nach einer Notoperation. Vor den Messerangriffen soll die Frau versucht haben, zwei der Opfer zu erwürgen. Die Staatsanwaltschaft geht nach einem psychiatrischen Gutachten davon aus, dass die Pflegekraft die Taten im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit begangen hat. Sie ist seit ihrer Festnahme unmittelbar nach dem Verbrechen in der forensischen Abteilung einer Psychiatrie untergebracht. Zum Auftakt des Prozesses soll zunächst die Anklage verlesen werden. Dann hat die Angeklagte die Gelegenheit, sich zu ihrer Person und zu den Vorwürfen zu äußern. Ob die 52-Jährige am ersten Verhandlungstag aussagen werde, stehe noch nicht fest, sagte ihr Verteidiger Henry Timm auf Anfrage. «Das ist von ihrer Tagesform abhängig», meinte er. Grundsätzlich sei die 52-Jährige aber bereit, sich zumindest zu ihrer Person zu äußern. Zum ersten Verhandlungstag sind nach Angaben des Gerichts bereits drei Polizisten als Zeugen geladen. Für den Prozess sind zehn Verhandlungstage bis zum 9. Dezember angesetzt. Insgesamt sollen 41 Zeugen gehört werden.
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Tödliches Verbrechen: Pflegekraft wegen Mordes vor Gericht
Vor einem halben Jahr schockierte der gewaltsame Tod von vier schutzlosen Bewohnern eines Behinderten-Wohnheims ganz Deutschland. Nun muss sich eine Pflegerin wegen Mordes vor Gericht verantworten.
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