5. November 2021 / Allgemeines

Wer bewohnt die Tiefsee?

Die Tiefsee der Weltmeere ist noch weitgehend unerforscht. Um es genauer zu erforschen, geht es jetzt auf einer Expedition bis zu 6000 Metern in die Tiefe - mit besonderer Technik.

von dpa

Ein Team von Wissenschaftlern ist auf dem deutschen Forschungsschiff «Sonne» zu einer Tiefsee-Expedition in den Nordatlantik Richtung Grönland aufgebrochen.

Von Emden in Ostfriesland aus starteten die 27 Expertinnen und Experten am Freitagmorgen ihre rund fünfwöchige Reise. An Bord sind Biologen, Ozeanographen und Geologen mehrerer deutscher Forschungsinstitute - darunter Forscherinnen und Forscher der Universität Hamburg, des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel und der Senckenberg-Gesellschaft.

Auf der Expedition von der Südspitze Grönlands bis zu den Kanarischen Inseln wollen die Experten das Leben von kleinsten Organismen tief im Atlantik in Wassertiefen von 5000 oder gar 6000 Metern genauer erforschen. «Die Tiefsee ist noch das große Unbekannte, wo wir erstmal wissen wollen, wer lebt da unten eigentlich», sagte Expeditionsleiterin Saskia Brix vor der Abfahrt der «Sonne». Die Senckenberg-Forscherin ist Fachgebietsleiterin Epifauna am Deutschen Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung. Das Fachgebiet der Epifauna befasst sich mit den Lebewesen, die auf oder direkt über dem Meeresboden leben.

Noch seien mehr als 90 Prozent der Arten, die in der Tiefsee leben, unbeschrieben und hätten keinen Namen. «Das ist ein bisschen so wie Raumschiff Enterprise - nur eben in die Tiefsee. Wir stoßen in Tiefen vor, die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hat», sagte Brix. Für ihre Forschung nutzen die Wissenschaftler unter anderem einen Tauchroboter, der über den Meeresboden gleitet und mit einer Kamera Aufnahmen macht, und einen sogenannten Kastengreifer, mit dem ein Quadratmeter Meeresboden ausgestochen und zur Untersuchung an die Wasseroberfläche gebracht werden kann.

Neben den Untersuchungen zur Artenvielfalt wollen sich weitere Forscher-Teams auch mit dem Vorkommen von Mikroplastik in der Tiefsee und der Kartierung des Meeresbodens beschäftigen. Die Expedition mit dem Titel «IceDivA2» ist Teil einer Expeditionsreihe. Die bei dieser Forschungsreise gewonnenen Daten sollen bereits zuvor erhobene Datenreihen ergänzen. Ziel sei eine Langzeitbeobachtung der Tiefsee, erklärte Brix. Mit mehr Wissen über den Lebensraum Tiefsee lasse sich dieser auch besser schützen, sagte die Forscherin.

Am 18. November will das Forschungsinstitut Senckenberg einen Livestream veranstalten, in dem die Besatzung über ihre Forschung im Nordatlantik berichtet.


Bildnachweis: © Sina Schuldt/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Lokalnachrichten aus Gütersloh

Exklusiv-Interview mit Weberei-Chef Steffen Böning

weiterlesen...
Stadt Gütersloh

Sanierung soll im Juni abschließend fertiggestellt werden.

weiterlesen...
In Gütersloh entdeckt...

Dein Partner für Elektroinstallationen und Gebäudetechnik aus Gütersloh

weiterlesen...

Neueste Artikel

Polizeimeldung

Verkehr Fahrradprüfung an der Josefschule in Gütersloh Spexard Am Mittwoch (08.05., 08.45 Uhr - 11.00 Uhr) findet...

weiterlesen...
Allgemeines

Ein Mann liegt leblos auf dem Gehweg, womöglich wurde er erschossen. Die Polizei-Gewerkschaft spricht von einer «Hinrichtung». Doch noch ist wenig bekannt zu der Tat und ihren Hintergründen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Allgemeines

Ein Mann liegt leblos auf dem Gehweg, womöglich wurde er erschossen. Die Polizei-Gewerkschaft spricht von einer «Hinrichtung». Doch noch ist wenig bekannt zu der Tat und ihren Hintergründen.

weiterlesen...
Allgemeines

Seit dem 25. April mussten Tagesbesucher in Venedig Eintritt zahlen: fünf Euro pro Person. Jetzt ist die erste Testphase vorbei. Aber schon am Wochenende geht es weiter.

weiterlesen...