22. März 2021 / Good Vibes

„Früher konnte ich nur Fahrrad fahren …“

Abdullahs Weg zu den Baustoff-Experten

von AS

Bevor Abdullah seinen Weg zu den Baustoff-Experten von der Johannknecht GmbH gefunden hat, musste er eine lange und beschwerliche Reise hinter sich bringen. 2011 hat er sich auf die Flucht von Syrien nach Europa begeben. Libanon, Türkei, Griechenland, die Balkan-Route und Österreich lagen zwischen seinem Ziel Deutschland, das er im September 2015 erreicht hat. 
Die Sprache war nicht die einzige Barriere, die ihm den Start erschwerte: Als Abdullah herkam, hatte er keine Kontakte. Keine Verwandten oder Freude konnten ihm zur Seite stehen und ihn vor schlechten Erfahrungen wie Ausgrenzung oder Fremdenfeindlichkeiten beschützen.
 
Doch Abdullah hat sich davon nicht unterkriegen lassen und hat sein neues Leben selbst in die Hand genommen. Er machte einen Sprachkurs bei der VHS und kam zum Kolpingbildungswerk nach Spexard.
Durch neue Kontakte lernte er seine Frau kennen, mit der er inzwischen zwei Kinder hat. Die Familie lebt in Bielefeld. 
 
An einem schönen sonnigen Tag war Abdullah mit dem Rad unterwegs, als er an der Baustoffhandlung Johannknecht vorbeikam. „Es wäre so schön, hier zu arbeiten, habe ich gedacht“, verrät der 33-jährige im Gespräch. „Aber ich kann doch die deutsche Sprache nicht so gut. Ich kann mich hier nicht vorstellen und einfach nach Arbeit fragen. Was sollen die Leute denn von mir denken?“
 
Seine Zweifel und Ängste sollten sich als unbegründet erweisen. 
Abdullah fasste Mut und stellte sich mit zwei Mitarbeiterinnen vom Kolpingbildungswerk bei den Baustoff-Experten vor. Er ergatterte einen Praktikumsplatz, bei dem er sein Können unter Beweis stellen konnte. In Syrien hat er im Bereich Baustoffe / Naturstein gearbeitet. Aufgrund seiner schnellen Auffassungsgabe, seiner Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit hat er sich entsprechende Qualifikationen schnell angeeignet und bekam im Anschluss an sein Praktikum einen Arbeitsplatz als Lagermitarbeiter angeboten.
 
„Früher konnte ich nur Fahrrad fahren. Jetzt fahre ich Gabelstapler, Radlader und Bulli“, sagt Abdullah und freut sich, dass er sich und seiner Familie eine gesicherte Existenz aufbauen kann. 

 
 
„Die Arbeit macht mir Spaß, weil sie so abwechslungsreich ist. Die Zeit vergeht schnell.“ Was ihm am besten daran gefällt? „Dass alle hier so gut und nett zu mir sind.“
 
Auch das Team von der Johannknecht GmbH möchte ihn nicht mehr missen. Abdullah hat derzeit einen befristeten Aufenthaltstitel. Wie es danach weitergeht? Das wird sich zeigen. Aber dass Abdullah sich nicht unterkriegen lässt und seinen Weg geht, hat er bereits unter Beweis gestellt. 
 
Abdullahs Geschichte zeigt, dass es manchmal viel Mut und Willenskraft braucht, aber dass es sich immer lohnt, sich nicht von seinen Zielen abbringen zu lassen. 

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