1. September 2022 / Wusstest du das?

Was Smart City bedeutet und warum Gütersloh dadurch lebenswerter wird

Ein Interview mit Carsten Schlepphorst und Sandra Causemann.

von JR

Weißt du was eine Smart City ist? Nein? Dann bist Du nicht der Einzige, vielen ist der Begriff zwar bekannt, die Bedeutung die dahinter steht aber nicht. In einem Interview klären Carsten Schlepphorst und Sandra Causemann uns auf.

Pressemitteilung der Stadt Gütersloh:

Der Begriff Smart City ist noch nicht in der Breite der Gesellschaft angekommen. Das hat kürzlich eine repräsentative Forsa-Umfrage ergeben, die von der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) in Auftrag gegeben wurde. Demnach kennt die Hälfte der Menschen ab 18 Jahren in Deutschland zwar den Begriff, aber nur etwa vier Prozent der Bürgerinnen und Bürger wissen auch, was konkret damit gemeint ist. Das Digitalisierungsteam der Stadt Gütersloh möchte das ändern. Hier erklären Beigeordneter Carsten Schlepphorst und Sandra Causemann, Referentin für den digitalen Wandel, was eine Smart City ist und warum sie jeder Gütersloherin und jedem Gütersloher ein Begriff sein sollte.

Herr Schlepphorst, in ganz einfachen Worten: Was ist eine Smart City?

Carsten Schlepphorst: Eine Smart City ist eine intelligente Stadt, die den Bürgerinnen und Bürgern das Leben einfacher macht und mit modernen Technologien Antworten auf aktuelle Fragen findet. Das betrifft nicht nur die Arbeit im Rathaus oder die so genannte Verkehrswende, sondern alle Lebensbereiche: Wie werden wir wohnen, lernen, unsere Freizeit verbringen? Wie können wir unsere Stadt nachhaltiger und vielfältiger aufstellen?

Warum ist es gut, wenn Gütersloh zu einer Smart City wird?

Sandra Causemann: Wie Städte und Regionen auf der ganzen Welt stehen auch wir in Gütersloh aktuell vor riesigen Herausforderungen. Der Klimawandel ist wohl die drängendste, inklusive Energiekrise, Überhitzung der Innenstädte und Ressourcenknappheit, gefolgt vom demografischen Wandel, dem Fachkräftemangel... Es sollte für jeden und jede offensichtlich sein, dass Veränderungen mehr als nötig sind, damit auch unsere Enkelkinder und deren Kinder gut und gerne in unserer schönen Stadt leben können. Das sind genau die Herausforderungen, denen sich eine Smart City stellt und für die sie intelligente Lösungen erarbeitet. 

Was bedeutet das konkret?

Carsten Schlepphorst: Das bedeutet zum Beispiel schon jetzt, dass wir viele Dienstleistungen im Rathaus digitalisieren und dadurch Ressourcen sparen, wie zum Beispiel Papier. Auch die Fahrtwege und Wartezeiten für die Bürgerinnen und Bürger fallen mitunter weg. Perspektivisch bedeutet das unter anderem, dass wir mithilfe von Sensoren vieles einfacher machen können: Durch Verkehrszählungen könnten wir unseren Verkehrsfluss, die Ampelsteuerung und die Parkplatzanzahl optimieren, unsere Mitarbeiter könnten schon vom Bauhof aus sehen, welche Mülleimer geleert oder welche Straßen wegen Glatteis gestreut werden müssen, und somit ihre Touren besser planen. Davon profitieren die Bürgerinnen und Bürger, unsere Mitarbeitenden und die Umwelt. 

Vieles davon wird erst in Zukunft möglich sein…

Carsten Schlepphorst: Ja, das stimmt. Die Möglichkeiten sind groß und unser Team arbeitet mit Hochdruck an unterschiedlichen Themen. Einiges gehen wir auch absichtlich noch nicht jetzt an, da andere Städte bereits Lösungen erproben, die wir dann später übernehmen können. So kommen wir am Ende alle schneller voran. Smart City ist kein Hype, sondern etwas Langfristiges, Bleibendes und daher eine riesige Aufgabe mit mindestens genauso viel Potenzial. 

Sandra Causemann: Trotzdem haben wir schon einiges geschafft. Ich denke da an das Virtuelle Rathaus, die Liveübertragungen von Rat und Ausschüssen, die Testumgebung für die angesprochene Sensortechnik …

Carsten Schlepphorst: Wichtig ist uns dabei, dass alle die Möglichkeit haben, die digitalen Entwicklungen zu verstehen, sie mitzugestalten und von ihnen zu profitieren. Wir wissen, dass einigen von uns Veränderungen schwerfallen, aber wir lassen damit niemanden alleine und sind gerne ansprechbar.

Haben Sie eine Vermutung, wie es zu den Umfrageergebnissen kommen konnte? Wieso ist der Begriff Smart City so wenig bekannt?

Sandra Causemann: Ich glaube, dass das Thema bisher recht theoretisch und akademisch in der Stadtgesellschaft angekommen ist und dadurch schwer zu fassen war. Aber je mehr wir in die Umsetzung kommen, je mehr die Bürgerinnen und Bürger die Verbesserung im Alltag spüren und in der Stadt sehen können, desto greifbarer und bekannter wird die Smart City werden.

Ein Schlusswort?

Carsten Schlepphorst: Mit der Smart City Gütersloh verfolgen wir ein gemeinsames Ziel, nicht nur in der Stadtverwaltung, sondern auch mit der Stadtgesellschaft: Wir möchten das Leben in Gütersloh für uns alle einfacher, lebenswerter und nachhaltiger gestalten. Deswegen freuen wir uns auch immer über Anregungen der Bürgerinnen und Bürger.

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